Murray im Finale von Wien gegen Ferrer
Da waren doch irgendwie alle Tennisfreunde froh. Andy Murray, Olympiasieger von London, steht im Finale der Wiener Stadthalle. In der Vorschlussrunde schlug der 27-jährige Schotte den Serben Victor Troicki mit wenigen Problemen 6:4 und 6:3. "Ich finde mich mit den Bedingungen immer besser zurecht", sagt der Wien-Debütant.
Was den Turnierboss Herwig Straka auch freut: Auch am Samstag kamen wieder rund 8000 Zuschauer in die Stadthalle – und es sollten nicht weniger werden, wenn es am Sonntag (14 Uhr, live ORFeins) zum Traumfinale kommt. Denn Murray trifft auf den topgesetzten David Ferrer, der in einer abwechslungsreichen und spannenden Partie den Deutschen Philipp Kohlschreiber 6:3, 2:6 und 7:6 niederrang. "Ich habe gegen David sehr oft gespielt, es waren immer sehr harte Matches", sagt Murray, der in der Vorwoche in Schanghai noch gegen den Spanier verloren hat, aber im direkten Duell 7:6 führt. Ferrer sagt ein offenen und richtig gutes Tennisspiel voraus. "Es wird ein anderes Match, weil dieses Mal in der Halle gespielt wird. Aber wir brauchen beide Punkte für das ATP-Finale." Das heißt, dass es heute nicht nur um den Wien-Titel geht.
Österreicher-Duell
Während die Österreicher im Einzel bestenfalls ins Achtelfinale vorstießen, entwickelten sich die Dinge im Doppel für die Gastgeber erfreulicher. Der Vorarlberger Julian Knowle peilt nach vier vergeblichen Final-Versuchen (2006, 2009, 2012 und 2013) seinen ersten Wien-Titel an. Der Routinier steht mit dem Deutschen André Begemann bereits seit Freitag als Finalteilnehmer fest. Übrigens – würde Knowle gewinnen, wäre dies irgendwie logisch. Das Stadthallenturnier wurde heuer 40 Jahre, ist damit so alt wie Knowle, der auch der älteste Sieger der Turniergeschichte wäre.
"Das wollen wir verhindern", sagt Jürgen Melzer. Nicht, weil er es Knowle nicht vergönnen würde, sondern weil auch er heute (ab 11.45 Uhr) den Titel haben will. Der 33-Jährige qualifizierte sich mit dem Deutschen Philipp Petzschner (6:2, 7:5 gegen das mexikanisch-tschechische Duo Gonzalez/Rosol) für das Finalspiel. Eines ist gewiss: Nach Alexander Antonitsch (1988) und Oliver Marach (2009) wird es den dritten österreichischen Doppelsieger in Wien geben.
Hartes Los
Wie geht es im Einzel weiter? Melzer schlägt nächste Woche in Valencia auf – und trifft dort auf Murray, der von seinem Gegner sagt: "Er ist ein sehr variantenreicher Spieler." Trotzdem hat Melzer alle sechs Duelle verloren und sagt: "Schwierige Sache." In Basel trifft Dominic Thiem in der Neuauflage des Kitzbühel-Finales auf den Belgier David Goffin. Andreas Haider-Maurer spielt Qualifikation.
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