TdF-Chef will Armstrong-Titel nicht neu vergeben

Tour-de-France-Direktor Christian Prudhomme hat sich dafür ausgesprochen, die sieben Gelben Trikots von Lance Armstrong nach dessen bevorstehender Streichung aus den Siegerlisten nicht neu zu vergeben.

"Wir würden uns wünschen, dass es gar keinen Gewinner gibt", sagte er am Freitag in Paris, bezugnehmend auf die Rennen von 1999 bis 2005.

In jenen Jahren hatte Ex-Radstar Armstrong bei der wichtigsten Rundfahrt der Welt triumphiert, war nach Beweisen der US-Anti-Doping-Agentur (USADA) dabei aber gedopt. Zu dem USADA-Bericht, in dem dem Amerikaner systematisches Doping vorgeworfen wird, sagte Prudhomme: "Hier wurde ein niederschmetterndes Bild gezeichnet." Allerdings wies der Tour-Chef darauf hin, dass der Veranstalter nicht selbst über seine Siegerliste entscheiden könne. Nur der Weltverband UCI, der noch knapp drei Wochen Zeit für die Bewertung der USADA-Unterlagen hat, kann über die Titel der Fahrer entscheiden.

Wegen der Doping-Enthüllungen in der Causa Armstrong ist dessen langjähriger Intimus Johan Bruyneel nach übereinstimmenden Berichten nicht mehr Teamchef von RadioShack- Nissan. Der Rennstall, bei dem auch der Österreicher Thomas Rohregger unter Vertrag steht, trennte sich am Freitag von dem umstrittenen Belgier, schrieben die Luxemburger Tageszeitungen "Wort" und "Tageblatt" auf ihren Internetseiten.

Bruyneel war im Zuge der Affäre um Armstrong heftig in die Kritik geraten. Wegen der Ermittlungen der US-Anti-Doping-Agentur USADA hatte er in diesem Jahr bereits seine Teilnahme an der Tour de France abgesagt. Eine offizielle Bestätigung des Teams wurde für Freitagabend erwartet.

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