Paszek: "Die besten Jahre kommen erst"

Nein, über die Vergangenheit plauderte sie nicht mehr. Dabei könnte Tamira Paszek, die nach verpasster Qualifikation an der Seite der Salzburgerin Sandra Klemenschits auch im Doppel beim Generali Ladies scheiterte, jede Menge Gutes erzählen. Zwei Mal stand sie im Viertelfinale von Wimbledon, gewann drei Turniere und war im Februar 2013 die Nummer 26 der Welt. So weit, so wirklich gut.
Den Rest mag sie tatsächlich vergessen. Nach privaten Problemen, vielen Verletzungen und Krankheiten (unter anderem Pfeiffer'sches Drüsenfieber) folgte der Absturz. Ins Niemandsland der Weltrangliste. Die Lust schwand, Tennis wurde auf einmal zur Schwerstarbeit. Für jene Dame, die 2006 das erste Turnier in Portoroz gewann. Mit 15. Mit Leichtigkeit.
Für Barbara Schett, auch ein Grund, warum sie immer wieder zurückgeworfen wurde. "Sie wurde in jüngsten Jahren in den Himmel gehoben. Das ist oft nicht leicht zu verkraften", sagt die ehemalige Weltranglisten-Siebente. Nachsatz: "Ihr Vorteil ist aber, dass sie erst 23 Jahre alt ist."
Genau, und da will die Vorarlbergerin den Hebel auch ansetzen. "Ich habe noch genug Zeit", sagt sie und wehrt die Anfragen ab, ob sie es Yvonne Meusburger gleichmacht, die ihre Karriere vor wenigen Wochen (mit knapp 31 Jahren) beendete. "Nein, dafür spiele ich wieder viel zu gerne Tennis."
Starke Ansage
Einen Schlussstrich will Paszek nur unter die beiden schlimmen Jahren ziehen. Nach oben will sie – und zwar ziemlich weit. "Mein Ziel war früher immer in die Top 10 einzuziehen. Und nun mehr denn je", sagt die Dornbirnerin, die wieder zu ihrem alten Erfolgstrainer Larri Passos zurückgekehrt ist. "Ich bin fit und im Kopf seit Langem wieder frei." In den vergangenen Monaten sei es auch wieder aufwärts gegangen. "Ich spüre, dass meine besten Jahre erst kommen."
Schett findet es sehr gut, dass sie langfristige Ziele hat, sagt aber: "Für sie ist es erst einmal wichtig, dass sie sich vorerst kleinere Ziele setzt und erst einmal in die Top 100 zurückkommt."
Diesen Schritt könnte Paszek (Nummer 115) heuer noch bei kleineren Turnieren schaffen. Auch im Fed-Cup-Team will sie weiterspielen. Da gab es heuer interne Streitereien, Paszek und Doppel-Stammspielerin Klemenschits machten (ohne den Namen zu nennen) die Tirolerin Patricia Mayr-Achleitner verantwortlich.
Stress im Team
"Es muss sich auf jeden Fall etwas ändern. Ob ich spiele oder nicht, darüber will ich jetzt gar nicht nachdenken", sagt Paszek. Fed-Cup-Kapitän Clemens Trimmel denkt an Umbrüche im Damen-Team. "Tamira ist aber ein fixer Bestandteil in meinen Überlegungen", verrät Trimmel. Eine Verjüngung sei auch deshalb notwendig, weil Meusburger aufgehört hat.
Die besagte Mayr-Achleitner war vor Turnierstart in Linz deshalb als Nummer 100 Österreichs einzig aktive Top-100-Spielerin. Die Tirolerin traf auf die topgesetzte Kanadierin Eugenie Bouchard und musste sich 4:6, 1:6 geschlagen geben.
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