Tag der Entscheidung bei der Tour de France

Die 19. Etappe entscheidet der Litauer Navardauskas für sich. Nibali steht vor dem Gesamtsieg.

Schön langsam werden die Unklarheiten um den Ausgang der 101. Frankreich-Rundfahrt weniger: Der Slowake Peter Sagan, 24, hat sich zum dritten Mal das grüne Trikot des besten Sprinters gesichert, am Sonntag könnte er noch seinen Punkterekord von 421 Punkten im Jahr 2012 verbessern. Freilich muss der Cannondale-Fahrer noch in Paris ankommen.

Gleiches gilt auch für den 24-jährigen Polen Rafal Majka von Tinkoff-Saxo, der in der Bergwertung führt. Und erst recht für Vincenzo Nibali, der am Donnerstag noch einmal seine Sonderstellung unter Beweis gestellt hat und im 54 Kilometer langen Zeitfahren am Samstag von Bergerac nach Périgueux nur noch durch höhere Gewalt das Gelbe Trikot verlieren kann.

Für den 29-jährigen Italiener aus Messina wäre es nach den Siegen bei Giro d’Italia 2010 und Vuelta a España 2013 der größte Erfolg seiner Karriere. Am Freitag verlebte er einen ruhigen Tag, die 208,5 Kilometer von Maubourguet Pays du Val d’Adour nach Bergerac brachte das Feld in flotter Fahrt (Durchschnitt: 44,2 km/h) hinter sich, Gewitter und Schauer sorgten für Abkühlung nach den heißen Tagen in den Pyrenäen. Heiß wurde es auch im Finish der Etappe: Zweieinhalb Kilometer vor dem Ziel stürzten Sagan, Fränk Schleck, Romain Bardet und andere Asse, das spielte Garmins Litauer Ramunas Navardauskas in die Karten – während das Feld den Gestürzten ausweichen musste, konnte der Ausreißer seine zehn Kilometer lange Flucht mit dem Sieg krönen.

Vincenzo Nibali aber wird in seiner Heimat schon gefeiert, was angesichts des bevorstehenden ersten Tour-Siegs seit 1998 und Marco Pantani nicht überraschend ist. Der Corriere dello Sport registrierte "eine Heldentat aus einer anderen Zeit, einen Ritt zum Ruhm, den nur die Großen in diesem Sport erreichen".

Kommentare