Steiner: "Die Schmerzen sind mächtig"

Ein Gewichtheber der deutschen Nationalmannschaft während eines Wettkampfs.
Der Gewichtheber hat sich von seinem Unfall noch nicht erholt und erwägt sogar das Karriereende.

Der für Deutschland startende österreichische Gewichtheber Matthias Steiner leidet noch immer unter den Nachwehen seines Unfalls bei den Olympischen Spielen in London. "Die Schmerzen sind mächtig. Ich stehe immer noch unter Schmerztabletten, unter Drogen sozusagen, aber das ist alles nur temporär und nichts Bleibendes", sagte der 29-jährige Niederösterreicher der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Er habe jetzt im Brustbereich noch die meisten Schmerzen. Dem Olympiasieger von Peking war am vergangenen Dienstag im Wettkampf der superschweren Gewichtheber die 196 Kilogramm schwere Hantel in der Disziplin Reißen auf Nacken und Schulter gefallen. Er brach den Wettkampf ab und ließ sich in die Klinik bringen.

Der Aufprall der Hantel habe sich "in der Wirbelsäule so ekelhaft angefühlt", sagte Steiner. "In dem Moment habe ich gedacht, es ist alles durch." Zunächst habe er weiterheben wollen. "Das Risiko war zu groß, ich hätte vielleicht später im Rollstuhl gesessen. Dann lieber gar nichts." Bleibende Schäden befürchtet er nicht. "In meiner Familie sind die Leute zäh. Mein einziger Schwachpunkt ist mein Diabetes. Aber niemand ist perfekt."

Zukunft offen

Eine endgültige Entscheidung über seine Zukunft habe er noch nicht getroffen. "Ich muss das alles erst einmal sacken lassen. Nachdenken, das Thema mit der Familie besprechen", erklärte Steiner. "Mit 25 ist man als Gewichtheber auf dem Zenit. Almir Velagic mit seinen 31 und ich mit 29 waren hier die Ältesten", meinte Steiner. "Die Familie muss mich entbehren, und ich will für sie da sein. Und ich muss fragen: Habe ich noch Lust? Und wie lange noch?"

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