Rad

Stefan Schumacher gesteht jahrelanges Doping

Ein erschöpfter Sportler mit Kopfhörern hält sich die Hand an die Stirn.
"Ich habe EPO genommen, auch Wachstumshormon und Kortikosteroide", gibt der gibt der deutsche Ex-Radprofi zu.

Der deutsche Radprofi Stefan Schumacher hat das Leugnen beendet und jahrelanges Doping gestanden. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" sagte der zweifache Etappensieger der Tour de France 2008: "Ich habe EPO genommen, auch Wachstumshormon und Kortikosteroide." Schumacher war beim Radrennstall Gerolsteiner Zimmerkollege des Niederösterreichers Bernhard Kohl, der seine aktive Karriere nach einem Dopinggeständnis im Oktober 2008 beendet hatte.

Schon mit Anfang 20 habe Schumacher damit begonnen, sich Spritzen zu setzen. Dies bekannte der 31-Jährige nun im Gespräch mit dem "Spiegel", nachdem er zuvor jahrelang die Einnahme von Dopingmitteln bestritten hatte. "Ich habe mich in ein System eingefügt. Das macht mich nicht stolz, aber es war eben so", räumte Schumacher ein. "Doping wird zum Alltag wie der Teller Nudeln nach dem Training."

Medikamentenbox

Während seiner Zeit im Team Gerolsteiner von 2006 bis 2008 hätten die Teamärzte "zum Teil aktiv beim Dopen mitgemischt", offenbarte Schumacher. Im Mannschaftsbus sei eine Vielzahl von Medikamenten transportiert worden. "Die meisten Sachen konnte sich jeder aus der Medikamentenbox nehmen. Das war völlig verrückt."

Schumacher, der inzwischen für das Drittliga-Team Christina Watches-Onfone fährt, war im Juli 2008 bei der Tour de France und danach bei Olympia in Peking die Einnahme des Blutdopingpräparats CERA nachgewiesen worden. Als Folge war er vom Internationalen Sportgerichtshof (CAS) bis 27. August 2010 gesperrt worden. Auch Kohl war nach der Tour de France 2008, die er als Gesamtdritter und Gewinner der Bergwertung beendet hatte, ebenfalls bei Nachkontrollen positiv auf CERA, ein EPO-Präparat der dritten Generation, getestet worden.

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