"Sportler an die Macht“ als erster Schritt

Ein österreichischer Schwimmer mit Badekappe und Schwimmbrille zeigt mit dem Finger nach oben.
Geteilte Meinungen zum Zwist zwischen Sportminister und ÖOC-Boss.

Was sagen eigentlich die Sportler dazu, dass die zwangsläufig erforderliche Neu­organisation des österreichischen Sportsystems mit einem medialen Kleinkrieg zwischen Sportminister Darabos und ÖOC-Präsident Stoss begonnen hat?

Wenig. Die Enttäuschung über die fehlenden Medaillen ist zwar groß, aber sie seien eben cleverer als die hohe Sportpolitik – diese Meinung vertreten viele. Auch weisen sie darauf hin, dass sehr viele im Team bei Olympia ihre persönlichen Bestleistungen übertrafen.

Von den Beachvolleyballerinnen Stefanie und Doris Schwaiger kam der dringende Appell: "Hört endlich auf zu streiten!"

"In den Verbänden gehören Profis an die Macht – aktive und ehemalige Sportler, die etwas von ihrem Metier verstehen", sagte Schwimmer Dinko Jukic, der mit Platz vier ex aequo mit den Seglern Nico Delle Karth und Niko Resch das beste österreichische Ergebnis erbracht hat.

Leichtathletik-Trainer Wilhelm Lilge attackierte Dinko Jukic (auf laola1.at) wegen dessen Kritik am Verband: Jukic sei ein Charakterschwein, weil der Schwimmverband seine Haut gerettet hätte, nachdem er eine Dopingprobe verweigert hat.

Delle Karth betrachtet die Diskussion über die Verteilung der Fördermittel während der Spiele, wenn einige Athleten noch nicht im Einsatz waren, als kontraproduktiv: "Man muss das Sportsystem nicht neu erfinden", sagte er im KURIER-Interview am Freitag. Und auch für ihn sei die Einbeziehung von Fachleuten der mit Abstand wichtigste erste Schritt in die Zukunft.

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