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Sport

Soviel verdienen Österreichs Daviscupper

Durch das Erreichen des Viertelfinales hat der ÖTV rund 200.000 Euro sicher.

02/14/2012, 03:29 PM

Österreichs Davis-Cup-Team hat am Wochenende erstmals seit 17 Jahren das Viertelfinale der Weltgruppe erreicht. Der Aufstieg ist aber nicht nur mit Prestige verbunden, er rentiert sich auch finanziell.

Ein Blick hinter die Kulissen zeigt die komplizierte Arithmetik der Davis-Cup-Verträge, aber auch, dass der Österreichische Tennisverband (ÖTV) aus den Diskussionen aus der Hoch-Zeit um Thomas Muster gelernt hat.

"Früher war die Schwierigkeit, dass für Thomas Muster eine gewisse Fixsumme verlangt wurde, die wir nicht hatten. Wir haben gesagt, wir können nur Geld verteilen, das wir auch erzielen", erinnert sich Dr. Helmut Dorn, der seit 17 Jahren als Kassier im ÖTV tätig ist.

Klare Richtlinien

Nun gibt es klare Richtlinien, wie die Gelder aus den verschiedenen Töpfen wie Preisgeld, Einnahmen aus Heim-Veranstaltungen sowie des Team-Sponsors aufgeteilt werden. "Vom Preisgeld bekommen die Spieler 75 Prozent, aus dem Veranstaltungserlös bei Heimspielen 50 Prozent der Nettoeinnahmen", so Dorn. Manchmal werde aber beim Heimspielen schon vorher ein Fixum vereinbart.

Und wie wird das Geld dann unter den Spielern aufgeteilt? "Da haben wir drei Prinzipien: pro Sieg (im Einzel oder Doppel, Anm.) gibt es einen entsprechenden Anteil. Da es ein Teamwettbewerb ist, erhält jedes Teammitglied einen fixen Anteil und dann spielt auch das Ranking eine Rolle." Entscheidend ist da nicht nur, ob ein Spieler Top Ten oder Top 40 ist, sondern die Relationen zwischen den Spielern in der Weltrangliste.

Melzer Topverdiener

Jürgen Melzer ist, wenig überraschend, als Nummer eins im Team der Topverdiener schlechthin. Dieses Aufteilungssystem gibt es nun schon seit 17 Jahren, Modifikationen hat es hauptsächlich bezüglich einer Aufwertung des Doppels gegeben, da dieses früher auch unterbewertet war. Genaue Beträge lässt sich der ÖTV freilich nicht entlocken, lediglich das Preisgeld des internationalen Tennisverbands (ITF) ist zu erfahren.

Die ITF schüttet für den gesamten Davis Cup - also in der Weltgruppe, den Play-offs, und den Gruppen I und II - für sämtliche Begegnungen insgesamt 10,274 Mio. US-Dollar (7,75 Mio. Euro) aus. Für das Antreten in der ersten Weltgruppen-Runde erhält jede Nation 137.050 Dollar (103.403 Euro), das Viertelfinale bringt immerhin schon 195.382 Dollar (147.414 Euro). Ein Halbfinaleinzug bringt rein an Preisgeld 236.557 Dollar (178.480 Euro), ein Finale 357.802 (269.958 Euro) und die Sieger-Nation teilt sich 651.778 Dollar (491.759 Euro).

Interessenkonflikt als Vorteil

Zur künftigen Doppelfunktion des designierten ÖTV-Präsidenten Ronnie Leitgeb, der als Manager ja auch für die monetären Interessen von Melzer und auch Tamira Paszek zuständig ist, glaubt Dorn an Positiva für den Verband. "Das ist ein gewisser Interessenskonflikt, der in diesem Fall ein Vorteil für den ÖTV ist. Ronnie Leitgeb konnte als unabhängiger Manager relativ hart einen Standpunkt vertreten. Jetzt, wenn er Präsident wird, kann er die Verhandlung nicht führen, und wird die Grundsätze akzeptieren müssen", ist sich der langjährige ÖTV-Kassier sicher. "Ich finde, es stärkt die Position des ÖTV, weil er nicht seine ganze Verhandlungsmacht einbringen kann, da er gleichzeitig Präsident ist."

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