Skandalurteil: Boxer Pacquiao entthront

Manny Pacquiao boxt gegen Timothy Bradley im Ring.
"Die Punkterichter wussten nicht, was sie tun", gab selbst der Promoter von Sieger Timothy Bradley (USA) zu.

Box-Star Manny Pacquiao hat am Samstag in Las Vegas durch ein umstrittenes Urteil der Punkterichter seine erste Niederlage seit sieben Jahren und nach 15 Siegen in Serie kassiert.

Der 33-jährige Filipino verlor seinen WBO-Titel im Weltergewicht vor 16.000 Zuschauern mit 1:2 Stimmen an den US-Amerikaner Timothy Bradley, der trotz einer Bilanz von nunmehr 29:0 Siegen (12 vorzeitig) als Außenseiter in den Ring gestiegen war.

Nach zwölf Runden im MGM Grand Garden hatten zwei Punktrichter den US-Amerikaner mit 115:113 als Sieger gesehen, der dritte stimmte mit 115:113 für Pacquiao. Fast alle Beobachter am Ring hatten das Duell deutlich für Pacquiao gewertet. "Das ist völlig verrückt", meinte Promoter Bob Arum, bei dem sowohl Pacquiao (54:4 Siege, 38 vorzeitig, 2 Remis) als auch Bradley unter Vertrag stehen. "Die Punkterichter wussten nicht, was sie tun."

Arum kündigte aber gleichzeitig schon die Revanche an: "Mit dem Rückkampf werden wir eine Menge Geld machen." Die Statistiken des übertragenden Fernsehsenders HBO sprachen klar für Pacquiao: Demnach brachte der frühere Weltmeister in acht Gewichtsklassen insgesamt 253 Schläge ins Ziel - fast 100 mehr als Bradley. "Ich habe heute mein Bestes gegeben. Aber mein Bestes war nicht gut genug", sagte Pacquiao, der seinem Gegner enttäuscht gratulierte. "Ohne Zweifel" werde er einen Rückkampf anstreben, kündigte der entthronte Champion an.

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