Skandale blieben aus - Ex-Doper holten Medaillen

Justin Gatlin bei den Olympischen Spielen 2012 in London.
Die Olympischen Spiele in London sind ohne spektakuläre Doping-Fälle zu Ende gegangen.

Zwar wurden im Vorfeld zahlreiche Athleten, darunter auch einige Medaillenanwärter wie Peking-Olympiasieger Alex Schwazer (ITA) positiv getestet, während der Wettkämpfe gingen den Dopingfahndern allerdings nur einige kleine Fische ins Netz. Das Thema Doping war in London aber dennoch dauerpräsent.

Zuhauf nahmen in London Athleten mit Dopingvergangenheit teil, etliche holten auch Medaillen. So haben etwa die Leichtathletik-Sprintstars Justin Gatlin und Shelly-Ann Fraser-Pryce, Hammerwerferin Tatjana Lysenko, Radprofi Alexander Winokurow, Schwimmer Oussama Mellouli und zumindest zehn weitere bereits mehr oder weniger lange Dopingzwangspausen hinter sich und in London Edelmetall gewonnen.

Geht es nach dem Willen der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA und des Internationalen Olympischen Komitees, soll das 2016 in Rio nicht mehr in dieser Form möglich sein. Mit dem Inkrafttreten des neuen WADA-Codes zu Jahresbeginn 2015 sollen schwer vorbelastete Dopingsünder wie Gatlin an künftigen Olympiateilnahmen gehindert werden, auch wenn ihre Sperren bereits abgelaufen sind.

Eine derartige Regelung des IOC wurde im Oktober 2011 vom Internationalen Sportgerichtshof aufgehoben. Im neuen, bis 2013 zu beschließenden Anti-Doping-Code wollen die WADA und das IOC den Olympiabann bei schwerwiegenden Dopingfällen künftig in sportrechtlich wasserdichter Form neu festschreiben.

In London förderten die 5.000 Dopingkontrollen bis zum Schlusstag eine Handvoll Dopingfälle zutage. Gänzlich Entwarnung kann aber noch nicht gegeben werden, zumal auch diese Proben für acht Jahre aufbewahrt werden, um später mit neuen und verbesserten Analysemethoden nachuntersucht zu werden.

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