Schneller als Usain Bolt? Verwirrung um Fabel-Weltrekord

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Noah Lyles lief mit 18,9 Sekunden vermeintlich Weltrekord. Einziger Makel: Er rannte eine zu kurze Strecke.

Ein Fabelweltrekord über 200 Meter? Deutlich schneller als Usain Bolt? Den Kommentatoren und Zuschauern im Netz stockte am Donnerstagabend der Atem. 18,81 Sekunden leuchtete zunächst auf, als Noah Lyles bei den „Inspiration Games“ der Leichtathleten in Bradenton/Florida ins Ziel stürmte. In der Ergebnisliste erschien dann eine 18,90. Doch die Superzeit des Weltmeisters aus den USA hatte einen Haken: Lyles rannte in Wahrheit nur 185 Meter.

„Ihr könnt doch nicht so mit meinen Emotionen spielen“, klagte der 22-Jährige später bei Twitter und bestätigte den Fehler: Man habe ihn beim Start in der Kurve auf eine falsche Bahn gestellt. Mit einem „smh“ („shaking my head“), also einem Kopfschütteln, beendete Lyles seinen Kommentar. Auch auf den Sieg und den dazugehörigen Gewinn von 10.000 Dollar musste Lyles verzichten, der ging an Christophe Lemaitre aus Frankreich, der zeitgleich in Zürich 20,65 Sekunden lief.

Die selten gelaufenen 150 Meter gewann die zwölffache Weltmeisterin und sechsmalige Olympiasiegerin Allyson Felix aus den USA, die in Walnut/Kalifornien 16,81 Sekunden rannte. "Ziemlich seltsam", fand Felix ihren Solo-Sprint: "Aber ich liebe diesen Sport, und wir wollen ihn unterstützen."

Organisiert wurde die Veranstaltung vom Traditionsmeeting Zürich. Dort fielen auch die Startschüsse, die in die anderen Stadien synchron übertragen wurden. Wettkampforte waren außerdem Lissabon, Papendal/Arnhem in den Niederlanden, Aubière in Frankreich und Karlstad in Schweden. Jeweils drei Spitzenathleten maßen sich in acht Disziplinen.

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