Schlosser einziger Fechter in London

Zwei Fechter während eines Wettkampfs bei den European Senior Fencing Championships.
Wie schon 2008 ist Roland Schlosser auch 2012 Österreichs einziger olympischer Fechter.

Das Florett-Ass, momentan 21. der Weltrangliste, verbuchte im für die Qualifikation entscheidenden Jahr 2011 konstant gute bis sehr gute Ergebnisse und sicherte sich die London-Teilnahme auf Solo-Pfaden. Die Mannschaft indes erfüllte sich den Traum vom Antreten im Zeichen der Fünf Ringe nicht.

Der in Kopenhagen lebende Schlosser ist diese Woche auf Österreich-Besuch, in Salzburg-Rif stehen von Donnerstag bis Sonntag die Staatsmeisterschaften auf dem Programm. Begleitet von Lebensgefährtin Alexandra und dem acht Monate alten Töchterlein Elena. Der Familienzuwachs hat vieles verändert, die ohnehin knappe Zeit für den berufstätigen Software-Entwickler wurde noch knapper. Aber das nimmt er gerne in Kauf. "Es ist eine zusätzliche Herausforderung", bekannte er aber.

Schlosser ist derzeit und noch bis Juli in Karenz, danach hat er bis nach den Spielen Urlaub von seinem Arbeitgeber bekommen. Nur so lässt sich alles bewältigen und Fechten zumindest "auf semiprofessionellem Niveau betreiben". Denn seit dem 15. Platz bei Olympia in Peking hat sich in Schlossers Leben viel getan. Er hat sein Studium beendet, eine Wohnung gekauft, einen Job angenommen und eine Familie gegründet. Und natürlich immer weiter gefochten.

"Ich bin sesshaft geworden. Das alles macht es nicht einfacher, aber ich denke, ich habe mich bemüht, trotzdem den Trainingsalltag zu optimieren und einen gewissen Level zu halten. Erstaunlicherweise hat es recht gut funktioniert. 2011 habe ich so konstant gefochten wie eigentlich noch nie in meiner Karriere. Das war eine sehr positive Erfahrung für mich", sagte er zur APA. Viel Spielraum im engen Zeitplan bleibe freilich nicht, ein Krankheitsfall würfelt schnell alles durcheinander.

Schlosser bedauert, dass es das Florett-Team trotz intensiver Bemühungen nicht nach London geschafft hat. "Es haben sich alle ziemlich reingehauen, wir haben nichts unversucht gelassen. Aber am Ende hat ein Stückerl gefehlt." Die recht kompakte Mannschaft habe streckenweise mit Topnationen mitgehalten, es aber leider nicht geschafft, die notwendige Konstanz reinzubringen.

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