Salzburg: Europa-Frust und Titel-Freude

Die Leere in den Salzburger Gesichtern war nicht zu übersehen, in der Kabine soll sogar die eine oder andere Träne der Enttäuschung geflossen sein. Das Ausscheiden in der Europa League gegen den FC Basel hat Spuren hinterlassen. Keine Frage!
Und das ist nicht verwunderlich. Zwar haben die Salzburger eigentlich ihr europäisches Saisonziel erreicht, weil sie mit dem Einzug ins Achtelfinale so weit gekommen sind wie noch zuvor eine Mannschaft in der neunjährigen Ära Red Bull.
Trotzdem: Es wäre noch mehr möglich gewesen, zumindest der Einzug ins Viertelfinale. Denn Basel war nicht besser, agierte auch nicht cleverer, sondern tat nur eines: Aus weniger Chancen wurden mehr Tore erzielt als es Salzburg getan hat. Und das ist im Fußball noch immer das einzige Entscheidende.
„Wir spielen eine außergewöhnliche Saison und wollen uns nicht aus der Bahn werfen lassen“, erklärte Jungstar Valentin Lazaro, der nur von der Bank aus mitansehen konnte wie gegen Basel eine Chance nach der anderen verjuxt worden ist.
Charaktertest
„Die Mannschaft hat bis jetzt eine unglaubliche Saison gespielt. Ich bin sehr stolz, dass ich Trainer dieser Mannschaft bin“, meinte Roger Schmidt, der aber auch preis gab, was er nicht nur für das Heimspiel am Sonntag gegen Wiener. Neustadt (16.30 Uhr, live ORFeins, Sky) erwarte: „Jetzt gilt es, Charakter zu zeigen.“ Denn eigentlich warten auf Salzburg bis zur Champions-League-Qualifikation im Sommer – bis auf maximal drei Cupspiele – fade Monate
Ein Saisonziel wurde also schon erreicht, ein zweites wird noch im März erreicht: der Meistertitel. „Es ist nicht alltäglich, nationaler Meister zu werden. Das ist mir noch nicht vergönnt gewesen, auch wenn ich in unteren Ligen zwei Mal den Titel geschafft habe. Es hat aber ein anderes Gewicht, das in der höchsten Liga zu schaffen. Ich werde mich sehr darüber freuen“, erklärte der 47-Jährige Deutsche am Freitag.
Salzburgs Lust auf Bundesliga-Rekorde soll auch die Enttäuschung in der Europa League nicht bremsen. „Wir wollen noch ein paar Rekorde brechen, um die Latte für alle Mannschaften, die nach uns kommen, noch höher zu legen“, bekräftigte Schmidt noch einmal.
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