Russland räumt historische Olympia-Niederlage ein

"Zum ersten Mal in der Geschichte erreichen wir nicht einmal den dritten Platz in der Gesamtmannschaftswertung", sagte der Chef der Präsidialverwaltung, Sergej Iwanow, der Staatsagentur Ria Nowosti am Donnerstag.
Traditionell schneidet das Land bei Sommerspielen besser ab als bei Winterspielen. Russland liegt abgeschlagen hinter China, den USA und Großbritannien. Die besonders zu Sowjetzeiten erfolgreichen russischen Sportler erzielten bisher in London nicht einmal die Hälfte der erwarteten 25 Goldmedaillen.
Der Kremlfunktionär Iwanow sprach von einem Fiasko. "Die Misserfolge, sagen wir es mal direkt, in solchen Sportarten wie Schießen, Fechten und Schwimmen sind offensichtlich", sagte er. Die Trainer der Fecht- und Schießmannschaften hatten deshalb bereits ihren Rücktritt erklärt. Sportminister Witali Mutko will sich zu Konsequenzen erst nach den Spielen in London äußern.
Staatlichen Drill mit allen Mitteln wie zu Sowjetzeiten lehnte Iwanow allerdings ab. "Wir haben ja kein chinesisches System. Und wir werden dazu auch nie wieder zurückkehren. Das ist auch nicht nötig", meinte er. Russische Kommentatoren hatten bereits das Abschneiden ihres Landes bei den Winterspielen 2010 in Vancouver als historische Pleite kritisiert. Damals kam Russland auf Platz elf. Das Land ist Gastgeber der Winterspiele 2014 in Sotschi am Schwarzen Meer.
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