Roseneder nach sieben Jahren Pause Kickbox-Weltmeister
Unverhofft kommt oft. Das wird sich wohl auch Robert Roseneder gedacht haben, als der 42-Jährige Ende des Vorjahres die Chance bekam, nach sieben Jahren außerhalb des Rings sein Comeback zu geben - und dabei gleich um den WM-Titel zu kämpfen.
Gegen den zwanzig Jahre jüngeren Bosnier Srdjan Vijica eroberte Roseneder im klassischen Vollkontaktkickboxen nach fünf Runden per Punktsieg den WM-Gürtel. Vor den Augen seines stolzen Trainers, der wesentlichen Anteil am Comeback des Routiniers hatte - wenn auch mit tragischem Hintergrund.
Drei Titel an einem Abend
"Ich sollte Christian Pfannhausers Wettkampfteam übernehmen", erklärte Roseneder. Pfannhauser, langjähriger Trainer des dreifachen Europameisters, sitzt seit einem schweren Autounfall im Rollstuhl. Selbst neben dem Ring stehen und anderen beim Kämpfen zusehen - dazu sah sich Roseneder nicht in der Lage. Also entschloss er sich zum Comeback - weil die Chance lockte, um den vakanten WKU-Weltmeistergürtel zu kämpfen. "Christian soll das Laufen wieder lernen und ich lerne dafür das Kämpfen wieder" - mit dieser Motivation kehrte Roseneder ins Training zurück.
Den Weltmeistertitel widmet er seinem Trainer, der gestützt auf Gehstöcke und zwei Kollegen selbst den Weg zum Ring schaffte. "Es war so emotional", urteilt Roseneder. "Ihm widme ich meinen Weltmeistertitel."
Auch abseits von Roseneders Weltmeistertitel war die Fight Night in Amstetten vor 1.500 Zuschauern ein rot-weiß-roter Erfolg. Julia Freinberger und Thomas Raffetseder krönten sich jeweils zu Europameistern. "Sie haben alle drei die perfekteste und härsteste Vorbereitung ihres Lebens durchgehalten und verdient mit ihren Siegen die Früchte geerntet", urteilte der Trainer zufrieden.
Kommentare