Rogan zieht Los Angeles Österreich vor

Nahaufnahme eines lächelnden Mannes mit braunen Haaren und einem orangefarbenen T-Shirt.
Österreichs Schwimm-Star Markus Rogan hat sich am Donnerstagabend bis zur Olympia-Angelobung im Juli im Grunde von Österreich verabschiedet.

Rogan kommt vorher nur noch zur Zusammenkunft des OSV-Teams vor den Europameisterschaften vom 21. bis 27. Mai in Debrecen in die Heimat. Der 29-Jährige verspricht sich davon, möglichst wenig von seinem Ziel einer olympischen Medaille abgebracht zu werden.

APA: Herr Rogan, was ist der Grund dafür, dass Sie vor Olympia nicht mehr so richtig nach Österreich kommen?

Markus Rogan: "Weil ich nicht vor Olympia glauben will, dass ich schon gewonnen habe. Wenn man kurz vor großen Wettkämpfen da ist, dann wünschen einem alle viel Glück. Aber sie wünschen dir so viel Glück, als ob du dir die Medaille nur noch abholen müsstest - weil es nicht so viele Medaillenkandidaten gibt. In Los Angeles aber trainiere ich mit Leuten, die besser schwimmen können als ich. Das ist ein Riesenvorteil. Da wirst du nicht so leicht größenwahnsinnig. Wenn du hingegen in Österreich zu jeder Olympia-Veranstaltung gehst, nimmst du erstens fünf Kilo zu und zweitens musst du zehnmal versprechen, dass du sicher gewinnen wirst."

APA: Nun sind Sie schon in Ihrer vierten Olympia-Vorbereitung. Was at sich darin seit Sydney 2000 geändert?

Rogan: "Es ist wie mit vier Ehen. Du hast jetzt vielleicht weniger Aufregung und auch weniger Illusionen, gehst das Ganze aber viel schlauer an. Und die Höhepunkte sind dann schon besser, weil du eben den ganzen Blödsinn, den du zwischendurch immer angezapft hast, nicht mehr machst."

APA: Und wie fällt Ihr Vergleich der vier Olympia-Städte aus?

Rogan: "Sydney ist meiner Meinung nach am besten organisiert bis jetzt. Das war am authentischsten. Bei den Griechen war es nett, aber chaotisch. In China war es bombastisch. Das sieht man in London überhaupt nicht. London wird so in etwa wie Sydney. Sie sind clever. Die Designs sind gut. Man merkt, sie haben das Beste aus weniger Geld als die Chinesen gemacht."

APA: Und Los Angeles? Wird das nach Olympia Ihr Hauptwohnsitz bleiben?

Rogan: "Das kommt darauf an, wie ich in London abschneide. Mit einer Medaille kann ich mir viel mehr leisten als ohne. Olympia verändert in Wahrheit nichts, aber im Grunde sehr viel."

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