Ein Star will nicht Welt-Leichtathlet sein

Robert Harting hätte sich den Sieg bei der Wahl zum Weltleichtathleten des Jahres redlich verdient. Der Deutsche ist schon seit Jahren das Maß aller Dinge im Diskuswerfen und in seiner Paradedisziplin amtierender Olympiasieger sowie Welt- und Europameister. Der Pokal für den besten Leichtathleten einer Saison fehlt ihm noch in seiner Trophäensammlung, aber eigentlich will Robert Harting diese Auszeichnung auch gar nicht haben.
Der 29-Jährige boykottiert jedenfalls die Wahl zum Welt-Leichtathleten des Jahres 2014. "Ich bitte die IAAF, mich von der Liste zu streichen", schickte Harting an die Adresse des Weltverbandes. " Zwar finde ich die Nominierung als solche toll. Dennoch stehe ich zusammen mit einem ehemaligen Dopingsünder zur Wahl - und das ist für mich der Grund auf den Verzicht", begründet der dreifache Diskusweltmeister seine Entscheidung.
Hintergrund: Auf der Kandidatenliste des Weltverbandes steht auch US-Sprinter Justin Gatlin, der von 2006 bis 2010 wegen Dopings gesperrt war. Das empfindet Harting als große Brüskierung, er sieht "nicht nur mich, sondern auch meine Fans beleidigt".
Die IAAF sollte auch "Ehrlichkeit in ihr Bewertungsschema aufnehmen". Er selbst, meinte der Olympiasieger, habe alles mit "tiefster Ehrlichkeit" getan. "Wenn die IAAF dieser Unterschied nichts bedeutet, dann sollte sie es lassen. Ich bitte offiziell um Abnominierung!"
Die IAAF hatte neben Harting und Gatlin auch Stabhochspringer Renaud Lavillenie ( Frankreich), Hochspringer Mutaz Essa Barshim (Katar) und Marathon-Weltrekordler Dennis Kimetto (Kenia) nominiert. Nicht dabei ist Jamaikas Super-Sprinter Usain Bolt, der heuer nach einer Fußverletzung kaum in Erscheinung getreten war.
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