Regierungspartei findet Contador-Sperre ungerecht

Die regierenden Konservativen in Spanien halten die Dopingsperre für Radprofi Alberto Contador für eine "Ungerechtigkeit".

Die Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofs (CAS) sei ein "Willkürurteil ohne Grenzen", so die Generalsekretärin der Volkspartei (PP), Maria Dolores de Cospedal. Auch der sozialistische Ex-Regierungschef Jose Luis Rodriguez Zapatero meldete sich zu Wort.

" Contador wurde bestraft, weil er seine Unschuld nicht nachweisen konnte. Das ist ein ungeheurer juristischer Blödsinn", betonte De Cospedal. Die Politikerin ist in der PP die Nummer zwei hinter dem Parteichef und spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy. Vor einem Jahr hatte bereits der damalige Regierungschef Zapatero erklärt: "Es gibt keinen juristischen Grund, Contador zu bestrafen."

Der dafür kritisierte Zapatero schlug sich am Mittwoch neuerlich auf die Seite Contadors. Er teile mit allen Spaniern eine "gewisse Fassungslosigkeit über das Urteil und eine Solidarität mit Contador", schrieb Zapatero in einem Gastkommentar der Tageszeitung "Marca". "Das Urteil enthält genügend Argumente, um diesem geborenen Sieger zu vertrauen und genügend Gründe, eine Debatte über die Fairness der CAS-Entscheidung zu eröffnen", betonte Zapatero. Das Urteil sei zu respektieren, aber auch auf seine Rationalität zu prüfen, so der Ex-Regierungschef.

Contador war am Montag nach 18-monatigem Verfahren vom CAS in Lausanne wegen Clenbuterol-Dopings bei der Tour de France 2010 rückwirkend für zwei Jahre gesperrt worden. Zudem wurden dem Spanier unter anderem der Tour-Sieg 2010 und der Gewinn des Giro d'Italia im Vorjahr aberkannt. Am Dienstag kündigte Contador an, dass er seine Karriere nach Ablauf der Sperre am 6. August fortsetzen werde. Seine Anwälte prüften die Möglichkeiten, das Urteil bei einem Schweizer Zivilgericht anzufechten.

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