Neuauflage des Tour-Duells Froome-Quintana bei Vuelta
Eine überaus starke Besetzung garantiert bei der ab Samstag rollenden Vuelta a Espana Radsport der Spitzenklasse. In Christopher Froome, Nairo Quintana, Alejandro Valverde und Vincenzo Nibali, den ersten vier der Tour de France, werden auch vier Gewinner von dreiwöchigen Rundfahrten an der Costa del Sol am Start stehen. Riccardo Zoidl nimmt die 3.357 km als einziger Österreicher in Angriff.
Alberto Contador, der im Vorjahr vor Froome seinen dritten Vuelta-Sieg eingefahren hatte, fehlt in seiner Heimat. Er hat heuer schon Giro d'Italia (Sieg) und Tour absolviert, war aber an seinem großen Ziel, dem Double, mit Rang fünf gescheitert. Auf den 21 Etappen mit fünf großen, durchwegs neuen Bergankünften bis 13. September könnte jedoch der Brite Froome als zehnter Fahrer der Geschichte zwei große Rundfahrten in einem Jahr gewinnen.
Erholter Froome
Der zweifache Tour-de-France-Gewinner kommt mit einem starken Sky-Team zur 70. Auflage. "Ich habe mich seit der Tour gut erholt und bin bereit für meine nächste Herausforderung", erklärte der 30-jährige Froome. Vor dem Abflug hat er zu Wochenbeginn im Londoner Leistungstestzentrum von Glaxo Smith Kline sein Potenzial analysiert. In dieser Serie von physiologischen Tests wurden auch schon mögliche Bedingungen der Olympia-Rennen 2016 in Rio simuliert.
Er wolle bei diesen Tests auch belegen, dass die Menschen seinen Leistungen vertrauen könnten, betonte Froome gegenüber der BBC. "Es wird noch eine Menge weiterer Tests geben, die Ergebnisse werde ich zu einem späteren Zeitpunkt noch heuer mitteilen", sagte gebürtige Kenianer.
Quintanas Rachegelüste
Der Kolumbianer Quintana hatte bei der Tour nur 72 Sekunden Rückstand auf Froome, er denkt an Revanche. Der kletterstarke Giro-Sieger von 2014 und sein spanischer Movistar-Kollege Valverde (Vuelta-Gewinner 2009) werden den Topfavoriten ebenso wie Ex-Sieger Nibali (ITA/2010), Joaquim Rodriguez (ESP/Dritter 2010 und 2012) und Tejay van Garderen (USA) einiges aufzulösen geben.
Joker Zoidl
"Das wird ein unglaublicher Kampf, die Teilnahme dieser Stars macht das Rennen noch viel härter", meinte denn auch Trek-Profi Zoidl. Der 27-Jährige bestreitet nach dem Giro 2014 seine zweite große Rundfahrt. Nach der von Krankheit und Verletzung gekennzeichneten Premiere ist der Oberösterreicher vor den drei Wochen in Spanien und Andorra nach Höhentraining und guten Leistungen im Vorfeld voll motiviert.
Er hoffe, dass sich die gute Form auch in Resultaten niederschlage, sagte Zoidl, der eine Joker-Rolle einnehmen wird. Der 35-jährige Fränk Schleck (LUX) ist im Team um den Schweizer Star Fabian Cancellara der Mann für das Gesamtklassement. Doch auch Zoidl will in der ersten Woche hart kämpfen, um im Klassement möglichst wenig Zeit zu verlieren.
"Nach der ersten großen Bergankunft (6. Etappe, Anm.) wird man weitersehen. Wenn ich Rückstand habe, werde ich versuchen, eine Attacke zu starten, um einen Etappensieg zu holen. Ich habe viele Optionen", erklärte der Mühlviertler gegenüber der APA. "Es soll eine superschöne Rundfahrt werden, ich hoffe, dass ich sie gesund zu Ende fahren kann."
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