Paris - Roubaix: Ein Australier gewinnt den Höllenritt

Ein Radrennfahrer überquert mit erhobenen Armen die Ziellinie eines Rennens in Roubaix.
Mathew Hayman feierte seinen größten Erfolg.

Bei der Hotelberwertung weiß es jeder: Je mehr Sterne, desto luxuriöser und komfortabler ist die Unterkunft. Für Radprofis bedeuten fünf Sterne aber die größte Qual. Denn nur die längsten und brutalsten Kopfsteinpflaster-Abschnitte bei ParisRoubaix verdienen sich die maximale Sternezahl. Drei der 27 Abschnitte bei der 114. Ausgabe des Traditionsrennens waren mit fünf Sternen ausgezeichnet, dazu kamen sechs Mal vier Sterne.

Nach dem Ritt durch die "Hölle des Nordens" freute sich am Ende ein Australier. Mathew Hayman gewann den Sprint einer Fünf-Mann-Spitzengruppe und fuhr als Erster über die Ziellinie im Vélodrome von Roubaix. "Das ist mein Lieblingsrennen", sagte der 37-Jährige nach dem größten Erfolg seiner Karriere. "Unglaublich, das zu gewinnen. Ich habe die Fluchtgruppe zum richtigen Zeitpunkt erwischt." Top-Star Tom Boonen (BEL) musste sich im Sprint geschlagen geben und wurde Zweiter.

Eine Gruppe Radrennfahrer fährt auf einer Kopfsteinpflasterstraße, begleitet von Motorrädern und Zuschauern.
The pack rides on the cobblestones during the 114th edition of the Paris-Roubaix one-day classic cycling race, between Compiegne and Roubaix, on April 10, 2016. AFP PHOTO / KENZO TRIBOUILLARD
Am Sonntag hatte das Wetter Erbarmen mit den Fahrern. Statt Schneeregen und Schlamm gab’s Sonnenschein und angenehme Temperaturen. Dennoch gab es auf den 257 Kilometern, davon 53 auf Kopfsteinpflaster viele Stürze. So zerbröselte etwa das starke Sky-Team mit zwei Stürzen innerhalb von nur zwei Kilometern.

Pech hatte auch Fabian Cancellara, der den Klassiker schon drei Mal gewinnen konnte. Die Hoffnungen auf den fünften Sieg des Schweizers endeten 46 Kilometer vor dem Ziel mit einem Sturz. Es war das letzte Antreten des Schweizers bei ParisRoubaix.

Insgesamt sieben Fahrer mussten nach Stürzen ins Krankenhaus. Am schlimmsten dürfte es Mitchel Docker, Teamkollege von Sieger Hayman, mit schweren Gesichtsverletzungen erwischt haben.

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