Gedenken an Marco Pantani

Eine Gruppe von Radfahrern fährt ein Rennen auf einer asphaltierten Straße.
"Der Pirat" Marco Pantani starb vor zehn Jahren. Der Giro führt am Samstag über seinen Lieblingsberg.

Die achte Etappe des Giro d’Italia von Foligno nach Montecopiolo ist am Samstag eine Reise in die Vergangenheit. Die Strecke führt über den Cippo Carpegna, den legendären Trainingsberg des vor zehn Jahren verstorbenen Marco Pantani, von seinen Fans wegen seines Kopftuches "der Pirat" genannt. 623 Höhenmeter verteilen sich am Cippo Carpegna auf nur sechs Kilometer. Hier trainierte der Sieger von Tour de France und Giro 1998 für seine großen Auftritte.

"Mir reicht der Carpegna", erklärte einst Pantani, der mit 1,72 m und 56 kg ideale Voraussetzungen für einen Bergspezialisten mitbrachte. Im Gegensatz zu Lance Armstrong erkundete er nur selten die wichtigsten Anstiege in den Dolomiten, Pyrenäen oder Alpen. Auf den Rampen mit bis zu 20 Prozent Steigung machte sich Pantani fit – und natürlich mit illegalen Schnellmachern wie EPO. Erst nach Pantanis Tod wurde bekannt, dass der Italiener Kunde des spanischen Doping-Arztes Eufemiano Fuentes war. 2004 starb Pantani in Rimini vereinsamt und von Medikamenten abhängig an einer Überdosis Kokain.

Auf Pantanis Spuren

Die Etappe des Giro am Samstag ist Teil eines Pantani-Gedächtnis-Parcours, den die Organisatoren anlässlich des zehnten Todestages ihres Stars ins Programm genommen haben. In den folgenden Tagen werden noch weitere Passagen befahren, auf denen Pantani Erfolge feiern konnte, etwa Oropa (Solosieg beim Giro 1999) und Montecampione (Giro ’98).

Das Gastgeberland Italien nimmt die Widersprüche um Pantani gelassen hin. Trotz seiner Dopingvergangenheit bleibt er ein Held. Dazu passt auch die Aussage von Ex-Profi Wladimir Belli (Italien): "Zuerst schien es, als würde er sich jenseits des Rahmens bewegen. Heute weiß man, dass das ganze System so war."

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