Die Chancen auf einen Start der Tour de France steigen

Das Ziel: Am 20. September sollten die Profis in Paris einfahren.
Doch ein Spektakel dürfte die prestigeträchtigste Rad-Rundfahrt diesmal nicht werden.

Die Fußball-EM in vollem Gange, Wimbledon und Olympia vor der Tür und die Tour de France unmittelbar vor dem Startschuss im malerischen Nizza. So hätte der Sportsommer 2020 zum aktuellen Zeitpunkt Ende Juni eigentlich aussehen sollen – bis Corona kam. Doch während EM und Olympia schon verschoben sind und Tennis in Wimbledon in diesem Jahr ersatzlos ausfällt, hat sich ein internationales Sportereignis bis zuletzt gegen seinen Ausfall gewehrt – und könnte dafür nun belohnt werden. Ab 29. August soll die Tour de France nach einer Verschiebung tatsächlich stattfinden.

Aufatmen

Frankreich hat die erste schwere Phase der Pandemie hinter sich. Ab 11. Juli sind sogar wieder Sportevents mit 5.000 Zuschauern erlaubt, eine weitere Lockerung für die zweite August-Hälfte, die dann auch die Tour betreffen würde, erscheint denkbar. Ralph Denk, Teamchef des besten deutschen Rennstalls Bora-hansgrohe, sagte zur Situation rund ums Publikum: „Bevor wir aber Rennen absagen, ist es besser ohne Zuschauer zu fahren.“

Wenn das 23-tägige Rad-Spektakel tatsächlich stattfindet, dürften sich Fahrer und Verantwortliche aber auf einige coronabedingte Änderungen einstellen müssen. Riesige Massenansammlungen im Zielbereich der einzelnen Etappen sind derzeit kaum denkbar, auch an anderen Stellen wie bei der Werbekarawane oder im Pressebereich mit rund 2000 Journalisten dürfte nachjustiert werden, um sich für die besondere Situation zu wappnen.

Das größte Radrennen der Welt ist für das Land eine Art Nationalheiligtum. Tour-Chef Christian Prudhomme sagte: „Im Namen Tour de France ist das wichtigste Wort Frankreich. Die Gesundheitssituation im Land ist das, was zählt. Findet die Tour nicht statt, bedeutet es, dass das Land in einer katastrophalen Situation ist.“

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