Bernhard Eisel steigt nach 19 Jahren im Sattel ab

RADSPORT: PK BERNHARD EISEL
Der 38-Jährige, der mehr als 1.300 Rennen bestritten hat, erklärt seinen Rücktritt via Facebook.

Er hat es sich nicht leicht gemacht mit der Antwort auf die Frage nach dem Weitermachen oder Aufhören, am Dienstagmittag aber teilte Bernhard Eisel seinen Rücktritt nach 19 Jahren im professionellen Radsport und mehr als 1.300 Rennen mit.

Der Steirer, 2006 Vierter bei ParisRoubaix und 2010 Sieger bei Gent–Wevelgem, bestritt zwölf Mal die Tour de France, vier Mal den Giro d’Italia und drei Mal die Vuelta a España, zuletzt holte der Wahl-Kärntner auch für ihn selbst überraschend die Bergwertung beim Arctic Race of Norway (2017). Eisel war zumeist als Road Captain unterwegs und organisierte als solcher seine Mannschaften, oft auch als Anfahrer des walisischen Topsprinters Mark Cavendish, mit dem er etliche Jahre im Team verbrachte.

„Es ist Zeit, den nächsten Schritt zu setzen“, sagte Eisel, der 16 Mal bei ParisRoubaix startete und immer ins Ziel kam. „Das ist eine Statistik, auf die ich unglaublich stolz bin. Denn das ist ein Rennen, das ich ganz besonders liebe.“

2018 wäre um ein Haar alles vorbei gewesen: Nur durch Zufall wurde eine Gehirnblutung entdeckt. „Erst dachte ich an eine Pollenallergie“, bei weiteren Untersuchungen wurde dann das wirkliche Problem entdeckt und operativ beseitigt. „Es wurde ein kleines Loch gebohrt. Und, ja, sie haben Gehirn gefunden.“

Aussagen wie diese verdeutlichen, wer da nun in den Ruhestand tritt: Ein 38-Jähriger mit Herz, Humor und Hirn, der sich stets kritisch äußerte, wenn es notwendig war, dabei aber nie auf die Spaßbremse trat.

„Nicht jeder hat das Glück, über das Ende seiner Karriere selbst zu entscheiden, wie es nun bei mir der Fall ist“, sagt der dreifache Familienvater, der sich bei seinen Angehörigen für all die Opfer bedankte, die sie für seine große Leidenschaft aufgebracht haben.

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