Prutsch unterlag Türkin Yigit 0:2 im Badminton
Österreichs erste Badmintonspielerin bei Olympia musste sich dem türkischen Supertalent Neslihan Yigit am Samstag in der Wembley Arena in London mit 0:2 (-18,-10) geschlagen geben. In ihrem zweiten und letzten Gruppenspiel trifft die 33-jährige Steirerin am Dienstag auf die Taiwanesin Cheng Shao-chieh.
Gegen Yigit hatte sich Prutsch etwas größere Chancen ausgerechnet, allerdings galt auch die erst 18-jährige Türkin ob ihrer jüngsten Leistungen als Favoritin. Der erste Satz verlief zerfahren mit vielen Eigenfehlern auf beiden Seiten, im zweiten Durchgang machte Yigit dann aber kurzen Prozess mit der Österreicherin. Prutsch fand nie wirklich zu ihrem Spiel, war deshalb auch alles andere als glücklich mit ihrer Olympia-Premiere.
"Sie hat zu kritischen Zeitpunkten einige Fehler gemacht", erklärte Österreichs Nationaltrainer John Dinesen. Die Ballwechsel waren dadurch zum Teil sehr kurz. "Sie hat der Gegnerin selten die Chance gegeben, selbst Fehler zu machen", meinte Dinesen. "Sie muss noch ein bisschen geduldiger spielen." Gerade gegen die als Nummer sieben gesetzte Cheng, die in der Defensive als deutlich versierter gilt.
Das ungewohnte Umfeld hätte seinen Teil zur mäßigen Leistung beigetragen, meinte Dinesen. "Der Druck ist bei den Olympischen Spielen hoch. Das ist eine andere Umgebung, an die man sich erst gewöhnen muss", erinnerte der Däne. "Simone ist sehr introvertiert, aber im Moment auch sehr enttäuscht. Diese ersten Eindrücke müssen jetzt aber schnell raus aus dem Körper, damit sie ihr ganzes Können ausspielen kann."
Gegen Cheng wird sie es brauchen. Es dürfte ihr Abschied von den Spielen werden, denn das Achtelfinale scheint nach der Auftaktniederlage außer Reichweite. Lediglich die Gruppensieger ziehen in die K.o.-Phase ein. Am Samstagabend hatte auch noch Prutsch' Landsmann Michael Lahnsteiner seinen Erstauftritt bei Olympia. Der 27-jährige Oberösterreicher trifft auf den in der Weltrangliste hinter ihm liegenden Esten Raul Must.
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