Politik verteidigt Sportler nach Olympia-Pleite

Ein Mann in Anzug gestikuliert vor dem österreichischen Wappen.
Bundeskanzler Faymann hat die österreichischen Sportler nach dem Debakel bei den olympischen Sommerspielen in London in Schutz genommen.

Nach dem Ministerrat meinte der SPÖ-Chef Dienstagmittag, er habe vor jedem einzelnen Respekt, dem es gelungen sei, sich für die Bewerbe in der Britischen Hauptstadt zu qualifizieren. Daher wolle er noch mal allen Sportlern danken.

Für Faymann ist es nun nach den medaillenlosen Spielen notwendig, ein Gesamtkonzept vorzulegen, um künftig wieder Erfolge zu ermöglichen. Er sei überzeugt, dass es Darabos gelingen werde, ein neues Sportgesetz zustande zu bringen. Die Debatte darüber werde wohl mit vielen Emotionen behaftet sein, sie dürfe aber nicht am Rücken der Sportler ausgetragen werden.

Was die von Sportminister Darabos angeregte tägliche Turnstunde angeht, zeigten sowohl Faymann als auch Vizekanzler Spindelegger nach dem Ministerrat Sympathien dafür. Beide machten aber klar, dass dieser zusätzliche Schulsportunterricht nicht alleine zu besseren Ergebnissen im Spitzensport führen würden.

Die Turnstunde für medaillenlose Spiele verantwortlich zu machen, lehne er jedenfalls ab, betonte der Kanzler und schlägt damit ähnliche Töne an wie Unterrichtsministerin Schmied. Wären die Spiele in London für Österreich erfolgreich gelaufen, hätte auch niemand gesagt, das liege am Sportunterricht, so die Ministerin.

Kritischer steht Schmied der täglichen Sportstunde gegenüber: Wer diese fordere, müsse die ganztägige Schule fordern, heißt es aus ihrem Büro. Eine tägliche Sportstunde sei nur im Rahmen der Schulautonomie oder in der Tagesbetreuung an Ganztagsschulen - auch in Kooperation mit Sportvereinen - möglich.

Mehr Sport- und Bewegungsangebot an Schulen forderten Grüne, BZÖ und Schülervertreter. Während sich die Oppositionsparteien mehr Sportstunden im Regelunterricht wünschen, geht es den Schülern um mehr Möglichkeiten zum freiwilligen Sporteln.

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