Platz fünf: Das Höchste der Gefühle

Die Enttäuschung hielt sich in Grenzen. Zu durchwachsen war die bisherige Saison verlaufen, zu übermächtig waren die Chinesinnen Zhang Xi/Xue Chen. Es bestand für die Beachvolleyballerinnen Doris und Stefanie Schwaiger also gar kein Grund, nach dem Viertelfinal-Aus den Kopf in den Sand zu stecken. "Dass wir hier wie 2008 in Peking erneut Fünfter werden, hätte ich mir vorher nicht zu sagen getraut", gestand denn auch Doris Schwaiger.
Vielmehr ist das zweite Spitzenergebnis bei Olympia für die Schwestern ein Beleg der Stärke und eine Bestätigung, dass sie sich auf dem richtigen Weg befinden. Auch mit ihrem Trainer Martin Olejnak.
Wackelkandidat
Allerdings könnte den beiden Niederösterreicherinnen der slowakische Coach abhanden kommen. "Ich habe mich aber noch nicht entschieden, es gibt auch andere Angebote", erklärte Olejnak in London. Seit sieben Jahren arbeitet der Slowake mit den Schwaigers zusammen, in dieser Zeit haben sich die beiden zu einem der besten Teams auf der World Tour entwickelt.
In London steigerten sich die Waldviertlerinnen mit ihren Aufgaben. Drei Matchbälle mussten sie gegen die Australierinnen Natalie Cook/Tamsin Hinchley abwehren, um über die Lucky-Loser-Runde doch noch in die K.o.-Phase einzuziehen. Dort kam erst gegen die als Nummer zwei gesetzten Chinesinnen Zhang Xi/Xue Chen das aus. "Wir sind nicht die, die groß den Mund aufreißen", erklärte Doris Schwaiger. "
Die Saison war nämlich nicht nach Wunsch verlaufen. Die Ergebnisse blieben aus - ein kalkuliertes Risiko, hatte man doch alles Olympia untergeordnet. "Der Aufbau hat perfekt gepasst", sagte Doris Schwaiger.
Blockspielerin Stefanie Schwaiger präsentierte sich in London in Topform, war in mehreren Individualstatistiken ganz vorne dabei. "Es war eindeutig ihr Turnier. Steffi hat sehr, sehr gut gespielt. Bei Doris war das nicht in allen Elementen der Fall", meinte Olejnak. Starker Verteidigung und starkem Service seien Schwächen im Angriff gegenübergestanden. "Der tiefe Sand war für sie ein Nachteil", erklärte der Coach. Und auch mental waren die beiden nicht immer auf der Höhe. "Die Nerven sind verbesserungswürdig", weiß auch Doris Schwaiger, die trotzdem ein positives Resümee zieht. "Wir nehmen gute Erinnerungen mit."
So sieht es auch Trainer Olejnak. "Wir wollten hier eine Medaille gewinnen. Dafür hätten wir Doris aber auch im Angriff in Topform gebraucht. Mit diesem Verlauf war es das Maximum."
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