Gatlin im Vorlauf schneller als Jogger Bolt
Justin Gatlin zog als Vorlaufschnellster über 100 m in 9,83 Sekunden in das Halbfinale der Top 24 bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Peking ein. Der US-Amerikaner hatte allerdings 2,1 m/s Windunterstützung. Gesamtfünfter war der jamaikanische Weltrekordler und Titelverteidiger Usain Bolt in 9,96 - bei minimalem Gegenwind von 0,2 m/s. Allerdings ließ Bolt nach 80 Metern deutlich nach und trabte locker ins Ziel. Der Titelverteidiger aus Jamaika wurde in 9,96 Sekunden Fünfter aller Vorläufe.
„Ich wollte schon mal den Ton angeben. Es wäre mir eine Ehre, morgen zusammen mit Usain Bolt eines der aufregendsten Rennen hinzulegen“, meinte Gatlin, der im Gegensatz zu Weltrekordler Bolt Rückenwind hatte. Der Jamaikaner verfolgte den Lauf seines Rivalen in den Katakomben des Olympiastadions von 2008.
Auf die zweitschnellste Zeit kam Trayvon Bromell (USA/9,91), es folgten Jimmy Vicaut (FRA/9,92) und Asafa Powell (JAM/9,95). Tyson Gay (USA) kam als Sieger seines Vorlaufes mit 10,11 weiter. Halbfinale und Finale gehen am Sonntag in Szene.
Farah siegte über 10.000 Meter
Mit der erfolgreichen Titelverteidigung über 10.000 m ist der Brite Mohamed „Mo“ Farah am Samstag in die Leichtathletik-WM in Peking gestartet. Die weiteren Goldmedaillen des Auftakttages gingen an Ghirmay Ghebreslassie aus Eritrea im Marathon und die Deutsche Christina Schwanitz im Kugelstoßen.
Der 32-jährige Brite Farah hat erfolgreich den ersten Schritt zum fünften Langstrecken-Double seiner Karriere bei Großereignissen nach der EM in Barcelona (2010),
Olympia in London (2012), der WM in Moskau (2013) und der EM in Zürich (2014) gemacht. Weltweit hält er bei sechs großen Langstrecken-Titeln in Folge. 2011 bei der WM in Daegu hatte Farah über 10.000 m als Zweiter eine Niederlage hinnehmen müssen, die 5.000 m holte er sich, seitdem ist er bei internationalen Meisterschaften ungeschlagen.
Im Olympiastadion von
Peking gewann Farah in 27:01,13 Minuten vor den beiden Kenianern Geoffrey Kamworor (27:01,76) und Paul Tanui (27:02,83). „Es ist nicht einfach, in dieser Hitze 27 Minuten lang zu laufen“, sagte Farah, der hofft, dass ihm der Rennverlauf nicht zu viel Energie gekostet hat. Die 5.000 m stehen am nächsten Samstag auf dem Programm.
Die WM-Vorbereitung hatte sich für Farah schwierig gestaltet. Nachdem in einer BBC-Dokumentation gegen seinen Trainer Alberto Salazar Dopingvorwürfe laut geworden waren, fühlte er sich erst psychisch nicht in der Lage, Rennen zu bestreiten. Der britische Verband ließ die medizinische Daten des Athleten von einer unabhängigen Einrichtung analysieren. Es wurde kein Fehlverhalten festgestellt, Farah machte dennoch seine Blutwerte öffentlich.
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