Pechstein erhob schwere Vorwürfe in "Causa Erfurt"

Eine Eisschnellläuferin in rot-schwarzem Anzug während eines Rennens.
In der Doping-Affäre um einen umstrittenen Erfurter Sportmediziner hat Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein schwere Vorwürfe gegen die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) Deutschlands erhoben.

In der Doping-Affäre um einen umstrittenen Erfurter Sportmediziner hat Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein schwere Vorwürfe gegen die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) Deutschlands erhoben. Die 39-jährige Berlinerin unterstellt dem Gremium, Informationen zu unterschlagen und damit das Ansehen des deutschen Sports national wie international beschädigt zu haben.

"Die ganze sogenannte 'Causa Erfurt' konnte in meinen Augen lediglich zu einem solch gewaltigen Thema hochstilisiert werden, weil die NADA versagt hat", betonte Pechstein. Die NADA wies die Vorwürfe am Sonntag entschieden zurück. "Die veröffentlichten Dokumente geben die fortlaufende Kommunikation zwischen NADA und WADA nur bruchstückhaft wieder und provozieren bewusst Fehlinterpretationen", erklärte die Vorstandsvorsitzende Andrea Gotzmann. "Wenn die WADA am 1.1.2011 explizit auflistet, dass die UV-Behandlung von Blut verboten ist, dann heißt dies im Umkehrschluss nicht, dass sie vorher erlaubt war", bekräftigte Gotzmann.

Laut Pechstein habe die NADA im Jänner 2010 eine Anfrage an die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) gestellt und darin nach einer Einschätzung zur UV-Behandlung von Eigenblut gefragt. Wie aus einer von der Sportlerin nun veröffentlichten Mail der NADA an die WADA vom 25. April 2011 hervorgeht, habe der Research Manager der WADA klargestellt, dass es zu diesem Zeitpunkt keinen Grund zur Annahme gäbe, "dass diese und ähnliche Methoden Doping darstellen". Die Eisschnellläuferin monierte daher in drastischer Wortwahl, dass diese Information von der NADA gegenüber den Ermittlern der Staatsanwaltschaft Erfurt nicht deutlich gemacht worden sei.

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