Paszeks Olympia-Hoffnung lebt

Tamira Paszek hat es also nicht geschafft, rot-weiß-rote Tennisgeschichte zu schreiben und als erste Österreicherin in ein Grand-Slam-Semifinale einzuziehen.
Traurig muss sie dennoch nicht sein, sie hat der künftigen Weltranglisten-Ersten Viktoria Asarenka aus Weißrussland immerhin ein beherztes Spiel geboten und hatte bei der 3:6-6:7-Niederlage vor allem im zweiten Satz einige Trümpfe in der Hand. Bei 5:5 und 40:15 vergab die Dornbirnerin zwei Bälle zur 6:5-Führung bei eigenem Aufschlag. "Da habe ich dann drei Rückhandschläge, die ich normalerweise im Schlaf spielen würde, nicht hineingespielt. Es hat nicht sein sollen."
Was aber noch werden kann, ist eine Teilnahme beim Olympischen Tennisturnier, das ab 28. Juli ebenso auf dem heiligen Rasen in Wimbledon ausgetragen wird. Der Internationale Tennisverband (ITF) hat sie ja bekanntlich nicht auf die Teilnehmerliste gesetzt, weil sie nur eine Fed-Cup-Teilnahme vorweist, zwei Starts sind aber vorgeschrieben. Man klammert sich an einen Strohhalm: Paszek ist zwar nur bei einem Turnier (Europa-Afrika-Zone in Israel) angetreten, hat aber dort bei drei Länderkämpfen mitgewirkt (gegen Bulgarien, Estland und Großbritannien).
Fall Schüttler
Manager und ÖTV-Präsident Ronnie Leitgeb führt permanent Gespräche. "Es gibt eine Minimalchance, wir kämpfen weiter. Das ÖOC und der ÖTV stehen hinter ihr." Einen ähnlichen Fall hat es bislang nur einmal gegeben. Da der Deutsche Rainer Schüttler die für den Start bei
Olympia 2008 notwendige Qualifikation nicht geschafft hatte, nominierte ihn das Nationale Olympische Komitee außerhalb der Qualifikationskriterien als Sonderfall. Nachdem er trotzdem nicht auf der Teilnehmerliste gestanden war, erzwang er seine Spielberechtigung durch eine Klage vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne.
Paszek hat also Chancen. "Es war mein großer Traum, bei
Olympia dabei zu sein und für mein Land zu spielen. Meine Hoffnung, dass es klappt, ist sehr groß", sagt Paszek. Als Wimbledon-Viertelfinalistin hat sie gute Karten.
Gemischte Gefühle
Für Paszek geht’s trotzdem in Wimbledon noch weiter, Österreichs Beste ist mit ihrem Landsmann aus Vorarlberg, dem 38-jährigen Julian Knowle, noch im Mixed-Bewerb. Knowle steht übrigens im Doppel mit dem Italiener Daniele Bracciali schon im Viertelfinale.
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