Nach Politik und Terror ist ein Virus der Spiele-Verderber

Olympia "Tokio 2020" findet erst 2021 statt
Die Spiele in Tokio finden wegen der Corona-Krise erst 2021 statt. Olympia-Probleme hatten bislang die unterschiedlichsten Gründe

Alle 40 Jahre laste ein Fluch auf den Olympischen Spielen, heißt es. 1940 wurden sie nicht ausgetragen, 1980 boykottierten viele Staaten des Westens die Spiele in der Sowjetunion, weil die Sowjets Anfang des Jahres in Afghanistan einmarschiert waren. Und 2020 macht ein Virus die Durchführung unmöglich.

Aber das ist ein bisschen zu kurz gegriffen. Das weltumspannende Sportereignis war seit den ersten Spielen im Jahr 1896 stets Opfer der Weltpolitik, meist aber gar nur der Spielball.

Pierre de Coubertin hatte die Spiele der Neuzeit initiiert. Der Franzose hatte gehofft, dass Olympia Kriege verhindern könne. Leider naiv. Die Sommerspiele 1916 entfielen wegen des Weltkriegs, die Sommer- und Winterspiele von 1940 und ’44 wegen des Zweiten Weltkriegs.

Spielball der Politik

Hitler hatte die Sommerspiele 1936 zur Nazi-Propaganda genutzt. Die Sowjetunion hat bis 1952 gar nicht mitgemacht.

1972 und 1976 drohte eine große Anzahl afrikanischer Staaten mit einem Boykott, falls das IOC sich weigern sollte, Südafrika und Rhodesien (wegen der Apartheid) von den Spielen auszuschließen. 1976 schloss das IOC Neuseeland wegen eines Rugbyspiels in Südafrika nicht von den Spielen aus, 28 afrikanische Länder nahmen daher in Montreal nicht teil.

Nach Politik und Terror ist ein Virus der Spiele-Verderber

1980 boykottierte der Westen die Spiele in der UdSSR, 1984 revanchierte sich der Ostblock dafür durch das Fernbleiben aus Los Angeles.

Ziel der Terroristen

Während der Sommerspiele 1972 in München nahm die palästinensische Terrororganisation Schwarzer September elf Mitglieder der israelischen Mannschaft gefangen. Alle elf Geiseln, fünf Terroristen und ein Polizeibeamter kamen ums Leben.

Im Centennial Olympic Park von Atlanta explodierte während der Sommerspiele 1996 eine von einem Rassisten gelegte Bombe. Dabei starben zwei Menschen und 111 wurden verletzt.

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