Olympia-Affäre: Anklage-Entwurf wieder in Salzburg

Bereits im Februar 2009 hat die Staatsanwaltschaft Salzburg Ermittlungen wegen des Verdachtes von dubiösen Geldflüssen bei der Salzburger Bewerbung um die Winterspiele 2014 aufgenommen.

Ein Vorhabensbericht der Staatsanwaltschaft lag seit Monaten im Justizministerium in Wien zur Prüfung. Jetzt wurde der Anklage-Entwurf nach Salzburg mit der Anweisung für weitere Ermittlungen zurückgeschickt.

"Verfahrensstand ist, dass der Akt jetzt bei der Staatsanwaltschaft Salzburg ist. Das Verfahren ist noch nicht zur Gänze erledigt. Es wird noch weiter ermittelt", erklärte der Sprecher der Oberstaatsanwaltschaft Linz, Harald Winkler, am Montag auf Anfrage der APA.

Im Fokus der bisherigen Ermittlungen stand auch ein Darlehen von 300.000 Euro, das am 6. Februar 2007 von der Salzburger Bewerbungsgesellschaft an den privaten Olympia-Förderverein überwiesen und offenbar nur mehr zur Hälfte zurückgezahlt worden ist. Ermittelt wurde bisher gegen den ehemaligen Generalsekretär des Österreichischen Olympischen Komitees (ÖOC), Heinz Jungwirth, seine ehemalige Mitarbeiterin sowie gegen die Bewerbungs-Chefs Fedor Radmann, Gernot Leitner und Rudolf Höller und weiters gegen Ex-ÖOC-Präsident Leo Wallner, zwei ÖOC-Kassiere und den Salzburger Strategie-Berater Erwin Roth. Gegen die Genannten wurde der Verdacht der Untreue erhoben.

Das Justizministerium hat schon einmal einen Vorhabensbericht der Staatsanwaltschaft Salzburg mit der Anordnung rückgeleitet, bezüglich der Salzburger Bewerbung weiterzuermitteln. Ein Teil des Verfahrens wurde im Vorjahr an das Wiener Straflandesgericht ausgelagert, angeklagt wurden Jungwirth und seine ehemalige Mitarbeiterin Manuela K. wegen Untreue in der Causa "dubiose Geldflüsse beim ÖOC". Der Prozess hat im Mai dieses Jahres begonnen und wird Ende Juli fortgesetzt.

Laut Anklage soll Jungwirth zwischen Anfang 2003 und Februar 2009 von den Konten mit Hilfe seiner Stellvertreterin und des abgesondert verfolgten ehemaligen ÖOC-Kassiers Lothar Scheer 2,78 Mio. bar behoben bzw. auf seine Konten transferiert und für private Zwecke verwendet haben. Weitere 357.000 Euro sollen durch von Manuela K. vorgenommene und von Jungwirth gegengezeichnete Überweisungen in den Besitz des Sportfunktionärs gelangt sein. Jungwirth und K. bekannten sich nicht schuldig.

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