Olympia-ABC: Zum Beispiel L wie Lust
Nicht alles, aber vieles, was sich vor den Spielen zu wissen lohnt.
Von Jonas Müller
© Gerhard Deutsch
Das sportliche Großereignis im Zeichen der fünf Ringe rückt immer näher. Zeit also, sich London aus humoristischer, sportlicher und allgemein wissenswerter Perspektive zu nähern. Das Olympia-ABC.
© REUTERS
A - Anti-Doping: Im Londoner Labor für Dopinganalysen sollen im Zuge der Olympischen Sommerspiele und der Paralympics rund 6250 Doping-Proben untersucht werden. In dem Labor wird während Olympia jeden Tag 24 Stunden gearbeitet, mehr als 1000 Mitarbeiter werden im Einsatz sein.
© dapd
B - Brasilien: Die nächsten Sommerspiele finden von von 5. bis 21. August 2016 in Rio de Janeiro und damit erstmals in der Geschichte in Südamerika statt.
© REUTERS
C - Coe, Sebastian: Der 55-jährige Olympia-Macher ist das Gesicht der Sommerspiele in London. Der früherer weiße Wunderläufer, der für eine Stunde als bisher einziger Athlet des Planeten alle Mittelstrecken-Weltrekorde auf einmal hielt, agiert als Chef des Organisationskomitees.
© EPA
D - Drehort: Die britische Hauptstadt gehört zu den weltweit beliebtesten Drehorten für Spielfilme, Musikvideos, Dokumentationen und Werbung. Im Durchschnitt filmen täglich rund 35 Crews auf den Straßen. Nach Los Angeles und New York ist die Metropole mittlerweile der drittgrößte Produktionsort.
© dapd
E - Einnahmen: Mit den Spielen in London endet für das Internationale Olympische Komitee (IOC) die bisher ertragreichste Periode seiner Geschichte, für die Winterspiele 2010 in Vancouver und die Sommerspiele 2012 in London nahm das IOC aus dem gekoppelten Verkauf der TV-Rechte 3,914 Milliarden US-Dollar (3,19 Mrd. Euro) und aus dem Sponsorenprogramm TOP (The Olympic Partners) weitere 957 Mio. US-Dollar (779 Mio. Euro) ein.
© REUTERS
F - Fish and Chips: Was für den Österreicher das Wiener Schnitzel sind für den Briten Fish and Chips. Für den englischen Fast-Food-Klassiker aus in Teig frittierten Fischfilets und Erdäpfelstücken müssen Besucher bei den Spielen bei Preisen ab 10 Euro doppelt so viel wie sonst zahlen.
© REUTERS
G - Gold: Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Die olympische Goldmedaille besteht zu 92,5 Prozent aus Silber, ist aber mit einer Schicht aus sechs Gramm Gold überzogen. Der Rest ist Kupfer.
© REUTERS
H - Helfer: Insgesamt 70.000 Volunteers wurden geschult, allein im Athletendorf sind 8.000 freiwillige Helfer im Einsatz, die sich Tag und Nacht um das Wohlbefinden der Sportler kümmern.
© EPA
I - Insel: Olympia spielt sich nicht nur in London a. Die 302 Medaillenentscheidungen in 26 Sportarten gehen an 30 Austragungsstätten in Szene. 8 Hallen und Stadien befinden sich im Olympischen Park in London, weitere 13 Sportstätten sind ebenfalls in der Acht-Millionen-Metropole London angesiedelt, 9 befinden sich außerhalb im restlichen Großbritannien.
© EPA
K - Königreich: Das Vereinigte Königreich setzt sich aus den Ländern England, Schottland, Wales und Nordirland zusammen. Gleiches gilt für das britische Olympia-Team. Dazu verfügen die Briten über mehrere Überseegebiete, die noch aus der Kolonialzeit herrühren.
© EPA
L - Lust: Es ist mittlerweile Tradition geworden, dass es den Athleten im Olympischen Dorf an nichts fehlt. So will das Organisationskomitee auch 150.000 Kondome verteilen lassen.
© REUTERS
M - McCartney, Stella: Die von Star-Designerin Stella McCartney als Kreativdirektorin von Adidas entworfenen Athleten-Outfits des542-köpfigen britischen Olympia-Teams sorgen für Diskussionsstoff, weil sie zwar viel Weiß und Blau, aber angeblich nicht genug Rot enthalten.
© Reuters
N - No-Go: Vordrängeln ist auf der Insel verpönt. Die Briten sind Weltmeister im Anstellen. Ob vor Bussen, Restaurants oder der Toilette - ihre "Queue" (Warteschlange) ist ihnen heilig.
© REUTERS
O - Olympionike: Nur wer bei Olympia auch eine Goldmedaille gewinnt, darf sich Olympionike nennen. Im österreichischen Team befindet sich 2012 kein Athlet mit diesem Status. Im Bild: Rekord-Olympionike Michael Phelps.
© EPA
P - Premierminister: David Cameron erhofft sich eine Ankurbelung der Wirtschaft von den Spielen. Mehr als 13 Milliarden Pfund (16,3 Mrd. Euro) soll Olympia in den kommenden vier Jahren bringen.
© REUTERS
Q - Queen: Königin Elizabeth II. wird die Spiele am 27. Juli im Olympiastadion im Osten Londons eröffnen. Ob und welche Bewerbe sich die Queen ansehen wird, ist noch nicht bekannt. Das Finale des Straßenrennens könnte sich die Queen direkt vom Balkon des Buckingham Palace aus ansehen.
© EPA
R - Ramadan: Die Olympischen Spiele fallen heuer in den Ramadan (20. Juli bis 18. August), Muslime dürfen ihrem Körper ab der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang keinerlei Lebens- und Genussmittel zuführen und müssen sexuell enthaltsam sein.
© Reuters
S - Sicherheit: Auf der Themse liegt das größte Schiff der britischen Marine, auf Wohnhäusern werden Boden-Luft-Raketen stationiert, auf der Luftwaffenbasis Northolt im Süden Englands stehen zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg Kampfflugzeuge bereit. Insgesamt 17.000 Soldaten werden während der Spiele im Einsatz sein.
© bissuti kristian
T - Tarics, Alex: Der ungarische Wasserballer Alex Tarics ist mit 98 Jahren der älteste noch lebende Olympiasieger, er holte 1936 in Berlin Gold. Seit 1952 hat der Wahlkalifornier die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Auf Einladung des Ungarischen Olympischen Komitees reist er mit Ehefrau Elisabeth (80) als Ehrengast nach London.
© dapd
U - Umrechnung: Wer nach London kommt, bezahlt mit Britischen Pfund. Ein Pfund sind umgerechnet 1,275 Euro. Statt Meter gilt als Längeneinheit Yard, wer ein großes Bier bestellt, bekommt ein Pint, das entspricht 0,568 Liter. Wer ein halbes Kilo Brot kauft, ordert ein Pound (453,59 Gramm).
© EPA
V - Verkehr: London hat seit der erfolgreichen Kandidatur zwar 7,8 Millionen Euro in sein U- und Regionalbahn-Netz investiert, doch die "Tube", die älteste Untergrundbahn der Welt, gilt als Schwachstelle im olympischen Transportsystem.
© REUTERS
W - Wetter: Typisch englisch verspricht das Wetter zu werden. Nass soll es werden, oder "completely washed out", wie die Briten sagen.
© dapd
X - X-Chromosom: Der Anteil der Frauen, mit bekanntlich zwei X-Chromosomen ausgestattet, bei Olympischen Spielen steigt.
© EPA
Z - Zuschauer: Insgesamt stehen für die Spiele von 27. Juli bis 12. August 11 Millionen Eintrittskarten zur Verfügung. Die Zuschauerzahl dürfte aber höher sein, denn Babys unter 12 Monate benötigen dank der "babes in Arms"-Kampagne weitgehend keine Tickets.
()
Kommentare