ÖVP will Wien fit für Olympia machen

Derzeit sei das Angebot an Trainings- und Austragungsorten nämlich "blamabel für eine Millionenstadt", analysierte Parteichef Manfred Juraczka. Er wünscht sich von der Stadtregierung ein Sportstättenkonzept, auf dem basierend eine Infrastruktur geschaffen werden soll, "um auch Großereignisse wie Olympia ausrichten zu können".
Dass die Olympischen Sommerspiele nicht mit den gewünschten österreichischen Erfolgen zu Ende gegangen seien, sei auch darauf zurückzuführen, dass "einiges im Argen" liege, so der ÖVP-Chef. Und das, obwohl sich Wien gerne mit dem Slogan "Sportstadt" schmücke. So gebe es etwa u.a. wegen des seit Monaten desolaten Stadthallenbads unzureichende Trainingsbedingungen für Schwimmer, was auch für Turmspringer gelte. Außerdem habe Wien keine einzige Leichtathletikanlage, die alle Disziplinen umfasse.
Aufgrund der miserablen Situation habe Wien keine Möglichkeit, internationale Wettkämpfe auszurichten, monierte Juraczka: "An eine Leichtathletik-WM oder Olympische Spiele als Zukunftsvision sind mit dieser Ausstattung nicht zu denken."
Die Rathaus-Schwarzen wollen dieser diagnostizierten Misere nun mit ihrem Forderungskatalog ein Ende setzen. Sie wünschen sich die Entwicklung eines Sportstättenkonzepts. Nach einer Analyse der Ist-Situation soll der Ausbaubedarf gemeinsam mit Sportdachverbänden erhoben und ein Stufenplan für die Umsetzung erarbeitet werden.
Außerdem will die Volkspartei eine "multifunktionale Sporthalle" etwa im 21. oder 22. Bezirk sowie - einmal mehr - ein Schwimmsportzentrum realisiert wissen, forderte ÖVP-Sportsprecherin Ines Anger-Koch. Für letzteres hat die Stadt bereits eine Machbarkeitsstudie angekündigt. Außerdem appellierte Anger-Koch an Rot-Grün, schulische Turnsäle und Sportplätze etwa in den Sommermonaten für die Bürger zugänglich zu machen und öffentliche Spiel- und Sportanlagen auszubauen.
Die SPÖ wollte die Vorwürfe der Schwarzen am Dienstag nicht lange auf sich sitzen lassen. Die Anschuldigungen und Forderungen seien haltlos, befand SPÖ-Mandatar Thomas Reindl mit dem Hinweis, dass die Bundeshauptstadt "alleine 70 anerkannte Sportarten" beherberge und insgesamt über neun Mio. Quadratmeter Sportflächen zu bieten habe. Das seien 5,3 Quadratmeter pro Wiener, rechnete er vor.
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