Österreichs Rio-Team offiziell verabschiedet

Eine große Gruppe von Menschen in Tracht posiert vor dem Denkmal von Kaiser Franz Joseph I. in Wien.
Sportminister Doskozil und ÖOC-Präsident Stoss nahmen die Zeremonie vor.

Das österreichische Aufgebot für die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro ist am Montag in Wien offiziell verabschiedet worden. In Ermangelung eines rechtmäßig gewählten Bundespräsidenten nahm diesmal Sportminister Hans Peter Doskozil gemeinsam mit ÖOC-Präsident Karl Stoss die Zeremonie in der Wiener Hofburg vor.

Nach einem Teamfoto im Burghof erfolgte im prunkvollen Zeremoniensaal der Präsidentschaftskanzlei die Vereidigung und Verabschiedung der in kurzen Lederhosen, Jeanstrachtenjacken und Sportschuhen angetretenen Delegation von rund 160 Personen.

Eine Gruppe von Personen in Trachtenlederhosen und passenden Jacken steht in einem prunkvollen Saal.
ABD0020_20160718 - WIEN - ÖSTERREICH: (v.r.n.l.) BM Hans Peter Doskozil (SPÖ), ÖOC-Präsident Karl Stoss, ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel und Athleten am Montag, 18. Juli 2016, im Rahmen der Verabschiedung des Olympia-Teams in Wien. - FOTO: APA/ROLAND SCHLAGER
Stoss, der Präsident des Österreichischen Olympischen Komitees (ÖOC) gratulierte den Athleten zur geschafften Qualifikation und wünschte seinem Team viel Erfolg für das Großereignis vom 5. bis 21. August. "Wir können stolz darauf sein, dass wir ein so tolles Team haben, das wir nach Rio de Janeiro mitnehmen dürfen", sagte Stoss über die 68 Sportler. Das ÖOC habe im Vorfeld alles unternommen, "um euch die Vorbereitung so leicht, so gut und professionell wie mögich zu gestalten. Wir hoffen, dass alle Vorkehrungen und Anstrengungen, die wir mit euch getroffen haben, entsprechend Früchte tragen", betonte Stoss.

Debütanten-Ball

Mit 42 Olympia-Neulingen verfüge man diesmal über besonders viele Debütanten. "Wir sind ein junges Team, ein erfolgshungriges Team, das gefällt uns." Er wolle aber mit Medaillenerwartungen keinen Druck ausüben, stellte der Vorarlberger klar. "Den macht sich ohnehin jeder Sportler selbst. Bleibt fokussiert und vergesst nicht, Momente wie den Einmarsch im Maracana zu genießen", sagte Stoss.

Im Hinblick auf Sicherheits- und Vorsorgemaßnahmen gegen Zika habe man ebenfalls alles Denkmögliche unternommen, ergänzte er. Der ÖOC-Chef hob auch noch die nach den medaillenlosen London-Spielen erfolgte Schaffung des mit 20 Millionen Euro dotierten Förderprojektes Rio hervor und bedankte sich bei Sportminister Doskozil (SPÖ) für diese Unterstützung.

Der angesprochene Minister wünschte dem Team viel Erfolg und drückte seine Freude darüber aus, die Zeremonie leiten zu können. "Es ist für mich eine Ehre und ein besonderer Moment, unser Olympiateam verabschieden zu dürfen. Ihr habt viel geopfert, habt euch gut vorbereitet und ihr werdet Österreich gut vertreten", betonte Doskozil. Er forderte die Delegation aber auch dazu auf, in Brasilien kritisch über den Tellerrand hinauszublicken. "Was wurde vor Ort gemacht? Was ist im Umfeld des Sports passiert? Das soll euch aber nicht beeinträchtigen."

"Die Jugend sieht zu euch auf"

Abschließend verwies er auf den Fairness-Gedanken und bezeichnete die Sportler als nationale Symbole. "Die Jugend sieht zu euch auf. Spitzensport ist wesentlich, wenn wir Beispiel sein wollen - für die Kinder, für die Breite im Sport", erklärte Doskozil, ehe er wieder an Stoss übergab. Dieser sprach stellvertretend für die Sportler den olympischen Eid und verabschiedete dann mit Doskozil alle anwesenden Athleten einzeln.

Die Vorhut des ÖOC mit Christoph Sieber, dem laut Stoss "Non-Playing-Captain" und Chef de Mission, macht sich bereits am Dienstag auf den Weg nach Brasilien. Die ersten Sportler reisen am Samstag an.

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