Fünf Österreicher bei WM in Peking

Nach den nationalen Meisterschaften am vergangenen Wochenende in Kapfenberg fiel am Montag die Entschiedung des Österreichischen Leichtathletik-Verbandes über ihr fünfköpfiges WM-Team in Peking. Vom 22. bis 30. August treten bei den Männern Gerhard Mayer, Lukas Weißhaidinger (beide Diskus) und Edwin Kemboi (Marathon), bei den Damen Beate Schrott (100 m Hürden) und Jennifer Wenth (5.000 m) an.
Kemboi wird am 22. August als ester ÖLV-Athlet im Einsatz sein, die Vorkampf-Einsätze der übrigen vier Aktiven folgen am 27. August. Dominik Distelberger war qualifiziert gewesen, musste aber wegen Achillessehnenproblemen zu Hause bleiben.
Aufruhr über neue Doping-Debatte
Allerdings wird die Leichtathletik seit mehr als einer Woche von neuen Doping-Enthüllungen der ARD und der britischen Zeitung Sunday Times erschüttert. Die Journalisten hatten eine Datenbank der IAAF mit 12.000 Bluttests von rund 5.000 Läufern untersuchen lassen. 800 von ihnen sollen dopingverdächtige Werte aufgewiesen haben. 146 dieser Athleten seien Medaillengewinner bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen, die von 2001 bis 2012 in Ausdauer-Disziplinen angetreten sind.
Der deutsche Leichathlet Robert Harting erstellte daraufhin mit weiteren deutschen Athleten ein Youtube-Video, in dem er den Weltverband (IAAF) attackiert. Mit Aussagen wie "Wir können euch nicht mehr trauen" oder "Ihr zerstört unseren Sport" protestieren die Athleten um den Diskus-Olympiasieger massiv gegen den Umgang der IAAF mit den jüngsten Doping-Enthüllungen in ihrem Sport. Harting und Co. sind der Meinung, dass die IAAF den Doping-Missbrauch nicht entschieden bekämpft, sondern eher vertuscht und geschehen lässt.
Am Ende des Videos fordern sie den Verband zu Ehrlichkeit, Integrität und Transparenz auf. Der Diskus-Olympiasieger hatte in der Doping-Debatte auch zuvor schon mehrfach gegen die IAAF Stellung bezogen. So ließ er sich 2014 von der Kandidatenliste zum "Leichtathleten des Jahres" streichen, weil er dort nicht neben einem ehemaligen Doping-Sünder wie Justin Gatlin geführt werden wollte.
Kommentare