Francesco Mosers Neffe radelt durch Österreich

Ein Radrennfahrer mit grünem Helm und Trikot bei einem Rennen.
Moreno Moser ist auf einen Etappensieg aus. Ebenso Rick Zabel, Sohn des ehemaligen Sprint-Stars Erik Zabel.

Im ersten Moment scheint es widersinnig, parallel zur alles überstrahlenden Tour de France ein Radrennen auszutragen. Beim zweiten Überlegen ist der Termin der ebenfalls am Samstag startenden 67. Österreich Rundfahrt völlig logisch. Denn die allerbesten Radfahrer der Welt starten in Frankreich. Die zweite Liga – und die ist immer noch stark genug – geht in Österreich an den Start.

So wird etwa Rinaldo Nocentini am Samstag durch Wien rasen, wenn um 12.15 Uhr das Mannschaftszeitfahren beginnt. Der 37-Jährige war Gesamtsieger der Mittelmeer-Rundfahrt 2010, zweiter bei Paris-Nizza, Vierter bei Tirreno-Adriatico und Gesamtzwölfter der Tour de France 2009. In letzter Minute wurde er von seinem Team AG2R La Mondiale nominert.

Ein lächelnder Radrennfahrer im Trikot von BMC Switzerland posiert vor einem Poster.
epa04744580 German rider Rick Zabel of the BMC Racing team smiles before the fourth stage of the 98th Giro d'Italia cycling race, over 150km from Chiavari to La Spezia, Italy, 12 May 2015. EPA/DANIEL DAL ZENNARO
Zumindest auf einen Etappensieg aus ist Moreno Moser vom Team Cannondale. Der 24-Jährige ist der Neffe des großen Francesco Moser, seines Zeichens einer der erfolgreichsten italienischen Radfahrer und etwa Gewinner des Giro d’Italia (1984) und bei der Straßen-Weltmeisterschaft (1977). Moreno Moser gewann 2012 bereits die Polen-Rundfahrt. Mosers Teamkollege Matej Mohoric gilt als größtes Talent von Slowenien, 2013 holte er den WM-Titel bei den U23-Fahrern. Ein starker Sprinter ist der 23-jährige Däne Sven Erik Bystrom, der U23-Weltmeister 2014.

Von den sprintstarken Fahrern sticht vor allem Marco Marcato hervor. Der Italiener gewann bereits Paris-Tours. Ein Kandidat auf einen Sprint-Sieg ist auch Rick Zabel. Der 21-Jährige ist der Sohn des früheren deutschen Top-Sprinters Erik Zabel.

Und die Österreicher? Die Ausbeute an Etappensiegen war in den vergangenen Jahren eher gering. Marco Haller 2014, René Haselbacher 2008, Thomas Rohregger 2007. Das war’s. Heuer konzentriert sich Stefan Denifl voll auf das Gesamtklassement. Etappensiege zutrauen darf man etwa Lukas Pöstlberger, Ex-Bergkönig Josef Benetseder oder Clemens Fankhauser.

Eigene Produktion

Eine TV-Liveübertragung wird es auch heuer nicht geben. Der ORF zeigt halbstündige Tageszusammenfassungen. Rundfahrts-Chef Wolfgang Weiss lässt daher die Rundfahrt erstmals selbst produzieren und direkt im Internet übertragen. "Das Highlight ist, dass wir als Sportveranstaltung einen eigenen Fernsehkanal haben. Das impliziert, dass ich nicht zufrieden war mit den Sendezeiten, die mir der ORF eingeräumt hat."

www.oesterreich-rundfahrt.at

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