Francesco Mosers Neffe radelt durch Österreich

Im ersten Moment scheint es widersinnig, parallel zur alles überstrahlenden Tour de France ein Radrennen auszutragen. Beim zweiten Überlegen ist der Termin der ebenfalls am Samstag startenden 67. Österreich Rundfahrt völlig logisch. Denn die allerbesten Radfahrer der Welt starten in Frankreich. Die zweite Liga – und die ist immer noch stark genug – geht in Österreich an den Start.
So wird etwa Rinaldo Nocentini am Samstag durch Wien rasen, wenn um 12.15 Uhr das Mannschaftszeitfahren beginnt. Der 37-Jährige war Gesamtsieger der Mittelmeer-Rundfahrt 2010, zweiter bei Paris-Nizza, Vierter bei Tirreno-Adriatico und Gesamtzwölfter der Tour de France 2009. In letzter Minute wurde er von seinem Team AG2R La Mondiale nominert.

Von den sprintstarken Fahrern sticht vor allem Marco Marcato hervor. Der Italiener gewann bereits Paris-Tours. Ein Kandidat auf einen Sprint-Sieg ist auch Rick Zabel. Der 21-Jährige ist der Sohn des früheren deutschen Top-Sprinters Erik Zabel.
Und die Österreicher? Die Ausbeute an Etappensiegen war in den vergangenen Jahren eher gering. Marco Haller 2014, René Haselbacher 2008, Thomas Rohregger 2007. Das war’s. Heuer konzentriert sich Stefan Denifl voll auf das Gesamtklassement. Etappensiege zutrauen darf man etwa Lukas Pöstlberger, Ex-Bergkönig Josef Benetseder oder Clemens Fankhauser.
Eigene Produktion
Eine TV-Liveübertragung wird es auch heuer nicht geben. Der ORF zeigt halbstündige Tageszusammenfassungen. Rundfahrts-Chef Wolfgang Weiss lässt daher die Rundfahrt erstmals selbst produzieren und direkt im Internet übertragen. "Das Highlight ist, dass wir als Sportveranstaltung einen eigenen Fernsehkanal haben. Das impliziert, dass ich nicht zufrieden war mit den Sendezeiten, die mir der ORF eingeräumt hat."
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