ÖOC nominierte 69 Athleten für Olympia

Ein Mann mit Brille gestikuliert vor einem blauen Hintergrund mit dem Schriftzug „Austria“ und den olympischen Ringen.
Das Österreichische Olympische Komitee (ÖOC) hat am Freitag in Wien ein 69-köpfiges Aufgebot für die Sommerspiele von 27.

Das Österreichische Olympische Komitee (ÖOC) hat am Freitag in Wien ein 69-köpfiges Aufgebot für die Sommerspiele von 27. Juli bis 12. August in London bekanntgegeben. 30 Damen und 39 Herren tragen beim Highlight des Sportjahres 2012 Rot-Weiß-Rot. Es ist dies die kleinste Olympia-Mannschaft seit Montreal 1976, als 64 Aktive nominiert worden waren. Zuletzt in Peking 2008 waren es 70.

Der ÖOC-Vorstand segnete in seiner Sitzung die Vorschläge der nationalen Fachverbände ab. Anders als bei den Spielen zuvor beschloss das ÖOC, alle Athletinnen und Athleten mitzunehmen, die sich das internationale Startrecht gesichert haben. "Rein statistisch gesehen, holen wir im Schnitt drei Medaillen. Damit wären wir diesmal auch zufrieden, zumal das Team kleiner ausfällt als zuletzt", sagte ÖOC-Präsident Karl Stoss.

Anders als bei den Spielen zuvor beschloss das ÖOC, alle Athletinnen und Athleten mit internationalem Startrecht mitzunehmen. "Die internationalen Limits sind sehr hart. Wenn man die erreicht, soll man auch an Olympia teilnehmen, da sollte man großzügig sein", sagte Stoss, der den finanziellen Gesamt-Aufwand des ÖOC (inklusive u.a. spezieller Trainingscamps im Vorfeld) für London-Olympia mit 1,6 Millionen Euro bezifferte, am Freitag.

Als Fahnenträger für die Eröffnungsfeier am 27. Juli im Olympiastadion wurde Schwimm-Star Markus Rogan ausgewählt. Der zweifacher Olympia-Medaillengewinner "freut sich besonders", teilte Stoss mit. Judokämpfer Ludwig Paischer, in Peking Silbermedaillengewinner, wäre auch ein Kandidat gewesen, da der Salzburger aber traditionell bereits am ersten Wettkampftag im Einsatz ist, wird er nicht an der vorabendlichen Eröffnungsfeier teilnehmen. "Es war schon in Athen und Peking so. Es wäre kontraproduktiv, zur Eröffnung zu gehen. Wir sind ja alle bei Olympia, um erfolgreich in unserer Sportart zu sein", meinte Paischer.

Damit die Sportler auch bestmöglich unterstützt werden, kam das ÖOC den Wünschen der Fachverbände nach Betreuungspersonal nach. Das Betreuerteam wird 60 Personen umfassen. "Es wird keine Funktionäre geben, die funktionslos unterwegs sind", versicherte ÖOC-Vizepräsident Paul Schauer, der Vorsitzende des Sommersportausschusses. "Wir haben die Wünsche der Verbände zu hundert Prozent erfüllt. Es ist erstmals gelungen, jedem Athleten seinen Betreuer zuzusichern", sagte ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel.

Besonders freut es das ÖOC, dass es mit Seglerin Lara Vadlau und Leichtathletin Ivona Dadic zwei Sportlerinnen gibt, die bei der Premiere der Olympischen Jugendspiele 2010 in Singapur dabei waren und nun direkt zu den Olympischen Spielen der "Großen" aufgestiegen sind. "Weltweit haben das nur 40 Athleten und Athletinnen geschafft. Das zeigt, dass das ÖOC mit der besonderen Nachwuchsarbeit auf dem richtigen Weg ist", meinte Stoss.

Das Team:

Badminton (2): Michael Lahnsteiner (Einzel), Simone Prutsch (Einzel)

Fechten (1): Roland Schlosser (Florett)

Judo (3): Sabrina Filzmoser (bis 57 kg), Hilde Drexler (bis 63 kg), Ludwig Paischer (bis 60 kg)

Kanu (4): Yvonne Schuring/Viktoria Schwarz (Flachwasser-Sprint, Kajak-Zweier), Corinna Kuhnle (Wildwasser-Slalom, Kajak-Einer), Helmut Oblinger (Wildwasser-Slalom, Kajak-Einer)

Leichtathletik (7): Andrea Mayr (Marathon), Beate Schrott (100 m Hürden), Elisabeth Eberl (Speerwurf), Ivona Dadic (Siebenkampf), Andreas Vojta (1.500 m), Günther Weidlinger (Marathon), Gerhard Mayer (Diskuswurf)

Moderner Fünfkampf (1): Thomas Daniel

Radsport (5): Bernhard Eisel, Daniel Schorn (beide Straßenrennen), Elisabeth Osl, Karl Markt, Alexander Gehbauer (alle Mountainbike, Cross-Country)

Reiten (3): Victoria Max-Theurer (Dressur, mit Augustin), Renate Voglsang (Dressur, mit Fabriano), Harald Ambros (Vielseitigkeit, mit Quick)

Ringen (1): Amer Hrustanovic (griechisch-römisch/Klasse bis 84 kg)

Schießen (4): Stephanie Obermoser (Luftgewehr, Kleinkaliber/KK Dreistellungsmatch), Thomas Farnik, Christian Planer (beide jeweils KK Dreistellungsmatch, KK liegend, Luftgewehr), Andreas Scherhaufer (Trap)

Schwimmen/Becken (11): Jördis Steinegger (200 m Kraul, 400 m Lagen), Nina Dittrich (800 m Kraul), Birgit Koschischek (100 m Delfin), Lisa Zaiser (200 m Lagen), Markus Rogan (200 m Lagen, 4 x 200 m Kraul), Dinko Jukic (100 und 200 m Delfin, 400 m Lagen), Hunor Mate (200 m Brust), David Brandl (200 m Kraul, 4 x 200 m Kraul), Christian Scherübl (400 m Kraul, 1.500 m Kraul, 4 x 200 m Kraul), Florian Janistyn (4 x 200 m Kraul), Sebastian Stoss (200 m Rücken)

Schwimmen/Synchronschwimmen (2): Nadine Brandl/Livia Lang (Duett)

Segeln (8): Matthias Schmid/Florian Reichstädter (470er), Lara Vadlau/Eva Maria Schimak (470er), Nico Delle Karth/Niko Resch (49er), Andreas Geritzer (Laser), Florian Raudaschl (Finn)

Tennis (2): Jürgen Melzer (Einzel, Doppel), Alexander Peya (Doppel)

Tischtennis (6): Liu Jia, Li Qiangbing, Werner Schlager, Chen Weixing (jeweils Einzel und Mannschaft), Amelie Solja, Robert Gardos (jeweils Mannschaft)

Triathlon (2): Lisa Perterer, Andreas Giglmayr

Turnen/Kunstturnen (2): Barbara Gasser, Fabian Leimlehner

Turnen/Rhythmische Gymnastik (1): Caroline Weber

Volleyball/Beach-Volleyball (4): Doris Schwaiger/Stefanie Schwaiger, Clemens Doppler/Alexander Horst

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