ÖLV nach drei Top-Ten-Plätze bei EM zuversichtlich

Drei Hürdenläuferinnen beim Überqueren der Hürden während eines Wettkampfs in Helsinki.
Drei Freiluft-EM-Finalplatzierungen in Helsinki geben dem österreichischen Leichtathletik-Verband Zuversicht, auf dem richtigen Weg zu sein.

Auch was Olympia in London betrifft, wollen wir uns auf Athleten konzentrieren, die gute Chancen haben. Wir wollen wieder Qualität im Spitzenfeld, in unserem Spitzentrio", gab ÖLV-Präsident Ralph Vallon für das nächste Großereignis vor.

Im Nachwuchsbereich sei der Verband gut aufgestellt, was man in zwölf Nominierungen für die Junioren-WM in Barcelona sehe. Hoffnungen setzt der ÖLV auch in die Bewerbung um die Hallen-EM 2017 in Wien, die einen zusätzlichen Schub geben sollen. "Das wird aber nicht ganz leicht, andere Bewerber haben mit neuen Stadien was aufzuweisen", meinte Vallon.

Dass die Freiluft-EM nun alle zwei Jahre stattfindet, begrüßt er: "Großereignisse sind gut für uns. Wir müssen sie besetzen und brauchen Spitzenplatzierungen. Eine Hundertstel tut wirklich weh", sprach er die knapp verpasste Bronzemedaille von Hürdensprinterin Beate Schrott an. Die übrigen Top-Ten-Plätze gingen an den achtplatzierten Diskuswerfer Gerhard Mayer und Andreas Vojta, der Rang zehn im 1.500-m-Lauf schaffte.

Zwischenstation

"Das war uns als Verband wichtig, dass die drei für Olympia qualifizierten Athleten bei der EM gut abschneiden. Für sie ist Helsinki eine Zwischenstation auf dem Weg zum Saisonhöhepunkt. Sie haben sich eindrucksvoll präsentiert", erklärte ÖLV-Sportdirektor Hannes Gruber im Bilanzgespräch mit der Austria Presse Agentur. In seiner Einzelkritik hob er auch Zehnkämpfer Dominik Distelberger (15.) hervor, dieser habe in den nur zehn Wochen nach seinem Bänderriss seinen "sensationellen Formaufbau" geschafft. "Was fehlt ist Sicherheit und Stabilität. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er die 8.000 Punkte erreicht."

Die Läufer Brenton Rowe (5.000 m/17., 1.500 m/20.), Raphael Pallitsch (28.) und Andreas Rapatz (34.) ließen in den vergangenen Wochen bei ihren Bemühungen um die Olympia-Norm zu viel Substanz liegen. "Das haben wir schon im Herbst beim Head-Coach-Meeting des Europaverbandes diskutiert, dass es für die Athleten, die auf Olympia-Limit-Jagd sind, schwierig wird, bei der EM in Hochform zu sein", meinte Gruber. "Man sieht es klar am Fall Rowe, der nicht mehr am Zenit war."

Das Comeback von Hochspringerin Monika Gollner nach 14 Jahren auf internationaler Bühne war von Sprunggelenks-Schmerzen beeinträchtigt (23.), die EM-Qualifikation von Hürdensprinterin Victoria Schreibeis (22.) war eine Überraschung. "Sie ist lange dabei und hatte ihren Karrierehöhepunkt 2010 mit Platz 14 bei der EM. Es freut mich, dass wir sie an uns binden konnten, sie wird ab Herbst Sprint-Nationaltrainerin", erzählte Gruber.

Höhentrainingslager

Neben dem Trio Mayer, Schrott und Vojta haben sich auch Günther Weidlinger und Andrea Mayr (beide Marathon), Ivona Dadic (Siebenkampf) und Elisabeth Eberl (Speerwurf) für Olympia qualifiziert. Weidlinger und Mayr befinden sich im Höhentrainingslager in St. Moritz, Vojta kehrte am Montag ebenfalls dorthin zurück, Dadic reist zur Junioren-WM. Mit Dadic, Nikolaus Franzmair (800 m) und den von Trainerteam-Leiter Jürgen Mallow betreuten Thomas Kain (400 m Hürden) stehen drei junge Athleten vor den Sprung in die Kampfmannschaft.

Kommentare