ÖHB-Männer mit Selbstvertrauen gegen Mazedonien
Der favorisierte Play-off-Gegner Mazedonien, der sich am Samstag in Skopje (16.30 Uhr) bzw. am 16. Juni im Sportzentrum Kagran (20.25 vor Rot-Weiß-Rot aufbaut, ist freilich ein harter Brocken.
Der Respekt vor dem EM-Fünften rund um Superstar Kiril Lazarov ist groß - das Vertrauen in die eigenen Qualitäten aber auch: "Wir können und wir werden mit breiter Brust in die Duelle gehen, das haben wir uns erarbeitet", sagte ÖHB-Kapitän Viktor Szilagyi am Dienstag.
"Eine ganz schwierige Aufgabe, aber wir haben keine Angst", urteilte Österreichs Teamchef Patrekur Johannesson, für den die Partien gegen Mazedonien auch zur ersten echten Bewährungsprobe als ÖHB-Coach werden. Denn in der Gruppenphase hatte man gegen die Außenseiter Israel und Großbritannien lediglich ein Pflichtprogramm, das makellos absolviert wurde. Das Motto des 39-jährigen Isländers, der im vergangenen August Magnus Andersson beerbte, ist klar: "Wir wollen gewinnen."
So sieht das auch Rückraumspieler Roland Schlinger, der trotz einer leichten Knieblessur auf einen Einsatz hofft. "Wir müssen in Skopje auf Sieg spielen. Auf ein Resultat spielen, das geht eh nicht", betonte der 29-Jährige. Für Österreich wäre es die zweite WM-Teilnahme in Folge. 2011 in Schweden konnten die Erwartungen nach der guten Heim-EM 2010 (Platz 9) allerdings nicht ganz erfüllt werden (18.).
Johannesson brachte seinen Spielern die Qualitäten Mazedoniens bereits per Videostudium näher, nicht nur die starken EM-Auftritte im Jänner, sondern auch in der glücklosen Olympia-Qualifikation im April haben Eindruck gemacht. Star der Truppe ist Rückraum-Bomber Lazarov von CL-Finalist Atletico Madrid, der in den Bestenlisten regelmäßig in der Spitze zu finden ist. "Er ist Weltklasse, aber Mazedonien ist nicht nur Lazarov", warnte Johannesson.
Neben einigen Legionären wie Lazarov oder HLA-Akteur Vlatko Mitkov, der im Sommer von Bärnbach/Köflach zu Krems wechselt, sind es vor allem Spieler von CL-Achtelfinalist Metalurg Skopje bzw. dessen Hauptstadtrivalen Vardar, die im Kader von Coach Zvonko Shundovski für "blindes Verständnis" sorgen.
Nicht zuletzt gilt es, den Fan-Faktor zu berücksichtigen. "Handball ist in Mazedonien Nummer eins", betonte Szilagyi und verwies auf den starken Andrang des Anhangs auf die EM im benachbarten Serbien im Jänner dieses Jahres. Für die Österreicher bedeutet das auch, dass sich die 2008 erbaute Multifunktionshalle "Boris Trajkovski" am Samstag in einen echten Hexenkessel verwandeln wird. "Wir müssen mit der richtigen Körpersprache auftreten und dem Gegner das Signal geben, dass wir stark sind", forderte angesichts dessen Johannesson.
Den will man dem Gegner aber auch im Rückspiel bereiten, erstmals wird das Sportzentrum Kagran, Heimstätte der Vienna Capitals, nicht für Eishockeyzwecke eingesetzt. 6.300 Zuschauer finden Platz, auch ÖHB-Generalsekretär Martin Hausleitner ist klar: "Das Ergebnis im Hinspiel wird auf den Besuch großen Einfluss haben."
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