ÖHB-Frauen schließen EM-Quali ab

Die letzte EM-Qualifikationschance ist für Österreichs Handball-Frauen bereits seit März dahin.

In den beiden abschließenden Gruppenspielen gegen Tschechien (30. Mai) und Slowenien (2. Juni) will die junge Truppe von Teamchef Herbert Müller aber neben Platz drei auch schon einen kleinen Vorgeschmack auf eine Zukunft geben, in der Rot-Weiß-Rot wieder eine wichtigere Rolle spielen soll.

Derzeit liegt Österreich als Gruppenletzter einen Zähler hinter Slowenien. Tschechien und Schweden, die ihre Tickets bereits fix haben, duellieren einander noch um den Gruppensieg. Den bisherigen Verlauf der Qualifikation, in der es starke Vorstellungen wie beim 26:26 gegen Schweden oder ein knappes 28:29 in Slowenien ebenso gab wie klare Abfuhren, charakterisierte Müller am Freitag als "up and downs, die bei einer so jungen Mannschaft aber normal sind".

Tatsächlich hat sich die Auswahl in den vergangenen Jahren stark verjüngt. Neben den Routiniers Simona Spiridon (32 Jahre), Katrin Engel (28) und Gorica Acimovic (27) sind es vor allem Spielerinnen der Jahrgänge 1989 aufwärts, die der Mannschaft angehören. "Wir wollen eine Weiterentwicklung und ein perspektivisches Denken", betonte Müller, "wir wollen in Schlagdistanz zu den guten Nationen kommen, um die Chance zu haben, sich für ein Großereignis zu qualifizieren."

Mut macht ihm dabei nicht zuletzt die gute Entwicklung des U20-Teams ("ein Lichtblick"), das von 1. bis 15. Juli in Ostrava (Ostrau) erstmals seit 17 Jahren wieder bei einer WM vertreten ist. Aber auch die zu erwartende personelle Konstanz, die gerade im Frauen-Bereich oft nicht gegeben ist, lässt Müller optimistisch sein. "Ich erwarte in der nächsten Zeit keine Fluktuation im Kader", meinte Müller, der für die Duelle mit Tschechien und Slowenien fast alle Spielerinnen an Bord hat. Lediglich Rückraumakteurin Beate Scheffknecht vom deutschen Bundesligisten Göppingen fehlt aufgrund eines Fersensporns.

Für den Verband sind die beiden Spiele der Aufgalopp zu einem "heißen" Sommer. Für die Männer stehen die Play-off-Partien der WM-Qualifikation gegen Mazedonien am Programm, nach dem Hinspiel am 9. Juni kommt es am 16. Juni beim entscheidenden Rückspiel zur Handball-Premiere im Sportzentrum Kagran in Wien (vormals Albert-Schultz-Halle/Kapazität nun 6.300). "Der Kartenverkauf läuft sehr gut, 3.000 Karten sind bereits weg, wir hoffen auf mehr als 5.000 Zuschauer", berichtete Generalsekretär Martin Hausleitner.

Neben der erwähnten U20-WM der Frauen sind Bregenz und Hard von 2. bis 22. Juli Schauplatz der U18-Weltmeisterschaft der Männer. Die vom ehemaligen A-Teamchef Roland Marouschek betreuten Österreicher gehen mit großen Erwartungen ins Turnier, bei dem die Gruppengegner Norwegen, Weißrussland und Tschechien heißen.

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