NFL: Newton führt Patriots zu Auftakt-Sieg in Nach-Brady-Ära

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Gegen die Miami Dolphins feiert New England einen 21:11-Erfolg. Tom Brady kassiert mit seinem neuen Team Tampa Bay eine Niederlage.

American-Football--Superstar Tom Brady hat im Auftaktspiel mit seinem neuen Team Tampa Bay Buccaneers in der National Football League (NFL) eine Niederlage kassiert. "Ich habe schon viele Spiele in meiner Karriere verloren", sagte der 43-jährige Quarterback nach dem 23:34 am Sonntag gegen die New Orleans Saints. "Offensichtlich habe ich heute zu viele Fehler gemacht", meinte Brady.

"Ich werde mich darauf fokussieren, was ich tun muss - und ich muss einen besseren Job machen", betonte der NFL-Veteran, dem gegen die Saints unter anderem zwei Ballverluste, sogenannte Interceptions, unterlaufen waren. Der sechsfache Super-Bowl-Gewinner war nach 20 Saisonen mit den New England Patriots nach Tampa gewechselt. Seine erste Partie für die Buccaneers beendete er mit 23 erfolgreichen Pässen bei 36 Versuchen für 239 Yards, zwei davon führten zu Touchdowns. Seinen ersten Ballbesitz als Buccaneer hatte Brady sogar mit einem selbst erlaufenen Touchdown beendet.

Doch danach stimmten die Abläufe bei seinem neuen Team nicht mehr. In der NFL konnten wegen der Corona-Pandemie keine Testspiele bestritten werden, bei den meistern Partien waren wie in New Orleans keine Zuschauer erlaubt. Dem ebenfalls schon 41-jährigen Saints-Quarterback Drew Brees genügte deshalb eine solide Leistung ohne Ballverlust, um sich im Duell der routinierten Top-Quarterbacks durchzusetzen.

Überragender Newton

Bradys Nachfolger bei den Patriots, Cam Newton, führte New England mit zwei selbst erlaufenen Touchdowns zu einem 21:11-Sieg über die Miami Dolphins. Dagegen patzte Super-Bowl-Finalist San Francisco 49ers beim überraschenden 20:24 gegen die Arizona Cardinals. Keine Blöße gab sich dagegen Quarterback Lamar Jackson, der die Baltimore Ravens zu einem klaren 38:6-Erfolg über die Cleveland Browns führte.

Eine Hommage an George Floyd

Der Saisonauftakt in der NFL stand am Sonntag zudem ganz im Zeichen der Proteste gegen soziale Ungerechtigkeit: Zur Partie der Minnesota Vikings gegen die Green Bay Packers (34:43) war die Familie von George Floyd eingeladen - das Stadion ist nur etwa fünf Kilometer von dem Ort entfernt, an dem der Afroamerikaner Ende Mai bei einem Polizeieinsatz starb.

Das Match wurde zudem wie jedes andere am ersten Spieltag mit der inoffiziellen Hymne der Afroamerikaner "Lift every voice and sing" eingeläutet - zusätzlich zur traditionell vor dem Kickoff gespielten Nationalhymne "Star-Spangled Banner". Die meisten Mannschaften reihten sich schweigend und mit eingehakten Armen in einer Reihe auf - einige gingen geschlossen in die Kabine. Beim Spiel der Seattle Seahawks bei den Atlanta Falcons knieten sich sogar alle 22 Spieler nach dem Kickoff hin und ließen den Ball einfach in die Endzone trudeln.

NFL: Green Bay Packers at Minnesota Vikings

Eine Hommage an George Floyd

Nach monatelangen Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA, die auf den Tod Floyds gefolgt waren, und zwischenzeitlichen Streiks in anderen Sportarten war das Verhalten der Profis in der NFL mit Spannung erwartet worden.

Colin Kaepernick hatte 2016 als damaliger Quarterback der San Francisco 49ers mit seinem knienden Protest während der Hymne begonnen, um auf die Missstände in den Vereinigten Staaten von Amerika aufmerksam zu machen.

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