New York Giants gewannen Super Bowl XLVI
Quarterback Eli Manning führte sein Team in Indianapolis zu einem 21:17-Sieg über die New England Patriots und wurde zum MVP gewählt. Die entscheidenden Punkte holte Runningback Ahmad Bradshaw mit einem Touchdown 57 Sekunden vor Schluss. Für die Giants war es der vierte Triumph nach 1987, 1991 und 2008.
Damit wiederholte sich die Geschichte von 2008. Auch damals standen sich die Giants und Patriots in der Super Bowl gegenüber, und so wie damals (14:17) verließen die favorisierten Patriots das Feld als Verlierer. Denn Manning (1 Touchdown-Pass) entschied auch am Sonntagabend (Ortszeit) das Duell der Quarterbacks gegen Tom Brady (2 Touchdown-Pässe) für sich.
"Das fühlt sich einfach großartig an", sagte Eli Manning, der damit auch aus dem Schatten seines älteren Bruders Peyton Manning trat. Peyton Manning gilt als einer der besten Quarterbacks der Geschichte, hat aber nur einmal (2007 mit den Indianapolis Colts) den wichtigsten Titel im American Football geholt. Bruder Eli hat nun zwei Super-Bowl-Ringe und ist erst der fünfte Spieler, der zweimal zum MVP gewählt wurde.
Mit dem Erfolg seiner Mannschaft wurde Giants-Trainer Tom Coughlin mit 65 Jahren zum ältesten Coach, der den NFL-Titel gewonnen hat. "Das größte Gefühl im Profisport ist der Sieg im Super Bowl", meinte er. Patriots-Trainer Bill Belichick bekannte dagegen: "Man fühlt sich nicht gut, wenn man dieses Spiel verliert. Ich kann keinem meiner Spieler etwas vorwerfen. Sie haben alles gegeben."
Nach einem schwachen Start und 0:9-Rückstand verwandelte New England das ausgeglichene Spiel bis zur 34. Minute in eine 17:9-Führung. New York kam jedoch durch zwei verwandelte Field Goals von Lawrence Tynes auf 15:17 heran und durch Bradshaw schließlich zum siegbringenden Touchdown.
"Es ist das großartigste Gefühl der Welt", meinte Bradshaw, der mit seinen Teamkollegen nach Spielende wie kleine Kinder im Konfettiregen tanzte und den schwer erkämpften Triumph bejubelte. Erst mit zwei Siegen zum Ende des Grunddurchgangs hatten sich die Giants gerade noch für die Play-offs qualifiziert. Danach stürmten die New Yorker sogar bis ans ganz große Ziel. New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg kündigte umgehend eine große Siegesparade für Dienstag an.
Patriots-Spielmacher Tom Brady dagegen ging wie schon vor vier Jahren leer aus. Der Star-Quarterback hätte zum vierten Mal die Super Bowl gewinnen können und damit zu den Rekordhaltern Joe Montana und Terry Bradshaw aufgeschlossen. "Jeder in der Kabine wünscht sich, dass er etwas mehr hätte tun können, dann wäre es vielleicht anders ausgegangen", sagte Brady. Seine Frau, das Supermodel Gisele Bündchen, hatte zuvor alle Freunde per Email aufgefordert, für ihren Mann zu beten - vergebens. "Es war ein sehr enges Spiel, wir haben bis zum Schluss gekämpft. Darauf bin ich stolz", erklärte Brady.
Die Super Bowl ist das größte Einzelsportereignis der Welt und auch die größte Show im US-Sport. In der Halbzeitpause begeisterte Popstar Madonna mit einer beeindruckenden Show die 68.658 Fans im Lucas Oil Stadium. Der Großteil von ihnen hat 2.000 bis 6.000 US-Dollar (1.500 bis 4.000 Euro) für ein Ticket bezahlt. Auch die Unternehmen werden für Werbung exorbitant zur Kasse gebeten. 30 Sekunden kosteten heuer im Schnitt die Rekordsumme von 3,5 Mio. Dollar (2,66 Mio. Euro), dafür war erwartet worden, dass bis zu 173 Millionen Amerikaner beim TV-Ereignis des Jahres einschalten würden. Die Super Bowl gilt auch als Gradmesser für den Zustand der US-Wirtschaft.
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