Regeländerungen in der NFL

Am Donnerstag startet die teuerste Sportliga der Welt in ihre 95. Saison. Eröffnet wird die National Football League (NFL) mit dem Topspiel zwischen Super-Bowl-Sieger Seattle Seahawks und den Green Bay Packers.
Mit im Gepäck sind wie jedes Jahr Regeländerungen, teils sinnvoll, teils fragwürdig. Bestraft wird ab dieser Saison ein Torjubel, bei dem der Querbalken des Tores (siehe Bild unten) berührt wird. Notwendig machte diese Regeländerung der Spieler Jimmy Graham, dessen Jubelgeste letzte Saison zu einer Spielunterbrechung führte. Nach einem Touchdown für seine New Orleans Saints verbog das 120-Kilo-Bröckerl den Querbalken, dass dieser repariert werden musste. Paradox erscheint in diesem Zusammenhang die Erhöhung der Torstangen auf rund elf Meter, da das zusätzliche Gewicht das Risiko eines Einsturzes steigert.
Stürze sind die Spieler des körperbetonten Sports gewohnt, gefährlicher sind hingegen die zahlreichen Gehirnerschütterungen. Von diesen gab es in der Vorbereitung auf die neue Saison bereits 68 Stück, was einen Anstieg von 41 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.
Vermutet wird aber eine weitaus höhere Anzahl, da in der Vorbereitung keine Meldepflicht für die Teams besteht. Die Spieler sehen die Entwicklung mit Gelassenheit. "Es ist wie bei einem Boxer. Der braucht sich auch nicht beschweren, wenn er eine Gehirnerschütterung hat", sagt der Deutsche Sebastian Vollmer von den New England Patriots.
Längere Sperren
Härter bestraft werden in Zukunft Vergehen abseits der Football-Arenen, wie Drogenkonsum oder Gewaltdelikte. So wurde Josh Gordon wegen wiederholtem Cannabis-Konsum für die ganze Saison gesperrt. Wes Walker (Denver Broncos) fasste nach der Einnahme von Amphetaminen eine Sperre von vier Spielen aus. Walker kann die Zeit aber nutzen, um seine dritte Gehirnerschütterung innerhalb der letzten zehn Monate auszukurieren.
Ein Kuriosum bietet das Levi’s Stadium der San Francisco 49ers – dort dürfen unter der Woche keine Spiele stattfinden. Der Grund: Da die Infrastruktur um die Arena schlecht ist, befürchtet die NFL, dass es in der Stadt zu Verkehrsproblemen kommen könnte. Um den Mangel an Parkplätzen entgegenzuwirken, wird sogar das Grün eines benachbarten Golfplatzes zweckentfremdet.
Eine Ausnahme bestätigt die Regel: Zu Thanksgiving im November darf das Spiel unter der Woche stattfinden. Wenn in den USA Truthahn aufgetischt wird, ist wenig los auf Amerikas Straßen.
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