NBA: Jordan will Spielergehälter kürzen
Es gibt nur wenige Basketballer, die die
NBA so sehr geprägt haben wie Michael "Air" Jordan. Sechsmal gewann die legendäre Nummer 23 mit den Chicago Bulls den Titel, 13 Mal wurde er ins Allstar-Team der nordamerikanischen Profiliga berufen, in der Jordan als Besitzer der Charlotte Bobcats immer noch präsent ist.
In dieser Position erweist sich die Basketball-Ikone in den seit Monaten andauernden Tarifverhandlungen zwischen Liga und Spielergewerkschaft NBPA als Hardliner. Kämpfte er beim bisher letzten Lock-out-Streit 1998/99 als Aktiver noch verbissen um jeden Cent für sich und seine Mitspieler, setzt er sich nun für einen Abschluss ein, der den Spielern weit weniger Geld garantieren soll, als der am 30. Juni ausgelaufene Kontrakt.
Jordan bedient sich dabei jener Argumente, die er vor zwölf Jahren noch als haltlos zurückgewiesen hat. Es sei für die Teams an den kleineren Standorten wie Charlotte unmöglich, profitabel zu bleiben, Chancengleichheit sei in der Liga eine Utopie, klagte der heute 48-Jährige. Für seine öffentliche Kritik wurde der Multi-Millionär von der Liga sogar mit einer Geldstrafe in Höhe von 100.000 Dollar belegt. Während des Lock-outs darf sich keine Seite öffentlich zum Prozess äußern.
Auf Spielerseite kommt das Auftreten Jordans überhaupt nicht gut an. "Er hätte eigentlich der Erste sein müssen, der hinter uns steht", schimpfte Paul George von den Indiana Pacers. "Glauben Sie, MJ hätte das 1996 angenommen? Der Heuchler", meinte Klay Thompson von den Golden State Warriors.
Kommentare