NADA plant mehr Dopingkontrollen

Die Nationale Anti-Doping-Agentur NADA hat sich für das laufende Jahr den Ausbau des Programms der biologischen Pässe zum Ziel gesetzt. Darin sollen in der Endstufe Blutwerte und Steroidprofile von 80 bis 100 heimischen Spitzensportlern enthalten sein. Die Zahl der Blutkontrollen soll dann auf jährlich rund 500 ansteigen. Dafür haben Bund und Länder zusätzlich 200.000 Euro zur Verfügung gestellt.
„Doping kein Kavaliersdelikt“
Geschäftsführer Michael Cepic strich in seinem Bericht über das Jahr 2013 am Freitag in Wien erneut die "Mission" der NADA hervor, den Schutz des sauberen Sports. Er möchte eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit erreichen. "Doping ist kein Kavaliersdelikt, sondern Betrug am sauberen Sport. Ich möchte, dass junge Burschen und Mädchen in ihren Karrieren einmal nicht auf Blutbeutelrefundierung, Steroide oder Medikamente zurückgreifen müssen, die für die Gesundheit schädlich sind", betonte Cepic.
Daher ist die Prävention ein wichtiger Arbeitsbereich der Anti-Doping-Agentur. Laut Cepic werden über ein Programm für Schulen mit Sportschwerpunkt etwa 90 Prozent der künftigen Leistungssportler erreicht. 14- bis 19-Jährige Aktive werden drei Stunden pro Jahr über die Dopingproblematik informiert.
2013: Über 1.700 Tests
Die Zahl der Kontrollen stieg 2013 im Vergleich zum Jahr davor um rund 3,5 Prozent an. Im nationalen Kontrollprogramm (Wettkampf und Training) gab es 2013 insgesamt 1.740 Tests (1.362 Urin-, 378 Bluttests). Die Zahl der Blut-Trainingskontrollen hat sich auf 256 beinahe verdoppelt. 15 Proben brachten ein positives Ergebnis, wobei in sieben Fällen eine Ausnahmegenehmigung bestand. Die übrigen acht Fälle wurden durch die Rechtskommission behandelt und sind bereits abgeschlossen.
Acht Verfahren, die 2013 bearbeitet wurden, reichen in die Jahre 2006, 2008 und 2009 zurück. Zwei wurden rechtskräftig abgeschlossen. Die übrigen sechs wurden von der NADA abgeschlossen, die Urteile sind aber noch nicht rechtskräftig. Im Fall Susanne Pumper (achtjährige Sperre) läuft noch zwei Wochen die Berufungsfrist und im Fall der Ruderer um Ex-Trainer Martin Kessler sind die Urteile noch nicht schriftlich ausgefertigt.
Vier Jahre Sperre anstatt zwei
Mit Jahresbeginn 2015 tritt der neue WADA-Code in Kraft, der eine Erhöhung der Standardsperre von zwei auf vier Jahre vorsieht. "Das Ziel ist es, tatsächliche und systematische Doper härter zu bestrafen. Die Abschreckung sollte dadurch größer sein", erklärte Cepic. Die Verjährungsfrist steigt von acht auf zehn Jahre. Damit wird auch eine Novelle des heimischen Gesetzes notwendig. Cepic plädiert für eine Stärkung der Rechtskommission und der Schiedskommission, damit Verfahren schneller abgewickelt werden können.
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