Vettels Vorfreude auf die "Achterbahn"

Sebastian Vettel betrachtet eine Zeichnung an einer Rennstrecke.
Schafft Vettel erstmals vier Siege in Folge? Oder führt Ferraris Update Alonso zurück auf Erfolgskurs?

Sicher, Formel-1-Rückkehrer Kimi Räikkönen darf sich noch gewisse Außenseiterchancen auf den WM-Titel machen. Realistischer Weise ist der Saison-Endspurt jedoch ein Zweikampf zwischen Sebastian Vettel und Fernando Alonson - mit Vorteilen für den deutschen Red-Bull-Piloten.

Mit Siegen in Singapur, Japan und Südkorea hat Vettel seinen Ferrari-Konkurrenten um sechs Punkte hinter sich gelassen. Am Sonntag könnte der vierte Streich folgen. Bei der Premiere des Indien-Grand-Prix auf den Buddh International Circuit hat sich der Titelverteidiger auf Anhieb mit der Strecke anfreunden können und aus der Pole Position gewonnen. "Ich habe das Layout auf Anhieb geliebt, nicht nur weil ich gewonnen habe", versicherte Vettel. Bis zu acht Prozent Gefälle und zehn Prozent Steigung seien eine Herausforderung. "Es ist wie eine Achterbahn."

Allerdings hat Vettel in seiner Karriere mit bislang 25 Grand-Prix-Siegen noch nie vier Rennen in Folge gewonnen. Selbst im dominanten Vorjahr, als Vettel zu diesem Zeitpunkt bereits als Weltmeister feststand, waren es nie mehr als drei.

Ferrari hat jedenfalls für den Indien-GP ein großes Update versprochen. Die käme auch mehr als gelegen: Der klare technische Rückstand vom Saisonbeginn schien im Sommer aufgeholt, Alonso hat seit dem Grand Prix von Deutschland im Juli aber kein Rennen mehr gewonnen. Mit den Neuentwicklungen von Red Bull - darunter ein neuer Frontflügel und ein Doppel-DRS - vermochten die Italiener auch aufgrund eines veralteten Windkanals in Maranello zuletzt nicht mitzuhalten.

Hattrick

"Wir müssen sieben Punkte mehr machen als Sebastian. Das wird extrem hart, aber wir glauben, dass wir es schaffen können", versicherte Alonso, in den letzten fünf Rennen zweimal in der ersten Kurve ausgeschieden und dreimal Dritter. Den Druck versucht der Spanier immer wieder auf Vettel zu schieben. "Wir müssen die Dinge einfach halten und auf uns schauen", entgegnete der WM-Leader. "Was die anderen machen, haben wir nicht im Griff."

   Ihre Hausaufgaben haben die Bullen in den vergangenen Monaten gemacht. Zuletzt dominierten sie vor allem im Qualifying. Das im Sport so berühmte Momentum scheint auf ihrer Seite. "Ob wir einen mentalen oder einen psychologischen Vorteil haben, das interessiert mich nicht wirklich", betonte Vettel. "Wir nehmen nichts als selbstverständlich an." Schon gar nicht drei WM-Titel in Serie, die bisher nur Juan Manuel Fangio und Michael Schumacher gelungen sind.

   In der Konstrukteurs-Wertung steuert Red Bull nach einem Doppelsieg in Korea ebenfalls auf den Hattrick zu. 77 Punkte hat der österreichisch-englische Rennstall auf Ferrari gut. McLaren will zumindest die zweitplatzierten Italiener noch abfangen, haben Lewis Hamilton und Jenson Button in der Fahrer-WM doch praktisch keine Chance mehr. "Ich bin zuversichtlich, dass wir nach zwei enttäuschenden Rennen zurückschlagen können", meinte Teamchef Martin Whitmarsh.

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