Monza erinnert an Jochen Rindt

Ein Rennfahrer mit Helm sitzt in einem Formel-1-Wagen.
Heute vor 44 Jahren verunglückte Formel-1-Pilot Jochen Rindt.

44 Jahre vor dem ersten Trainingstag beim Formel-1-Grand Prix von Italien 2014 in Monza ist Jochen Rindt gestorben. Der in Graz aufgewachsene Mainzer verunglückte am 5. September 1970 beim Anbremsen der Parabolica tödlich und wurde danach posthum Formel-1-Weltmeister. Monza erinnert jedes Jahr an Rindt, der in Österreich für eine bis heute andauernde Formel-1-Begeisterung gesorgt hat.

Einer, der Rindt besonders nahe stand, war Dr. Helmut Marko. Die beiden fast gleichaltrigen Grazer hatten einen guten Teil ihrer Jugend gemeinsam verbracht und dabei ihre Motorsport-Talente auf nicht immer ganz legale Weise ausprobiert. Später fuhren beide in der Formel 1 und auf der Langstrecke. Für den heutigen Red-Bull-Motorsportdirektor Marko (71) war Rindt schon in dieser Zeit der "wildeste Hund von allen" gewesen, wie er es nun wieder einmal in einer Zeitung ausdrückte.

Anlässlich des Todestages des in Graz begrabenen Rindt legen Fans in Monza immer wieder Blumen an den Platz, wo Rindt 28-jährig vermutlich wegen eines Bremsdefekts an seinem Lotus 72 in die Leitplanken gerast war. Neun Jahre davor hatten in dieser Kurve auch Wolfgang Graf Berghe von Trips sowie 15 Besucher ihr Leben verloren. Rindt war wie Trips gebürtiger Deutscher, wuchs aber in Graz auf und fuhr mit österreichischer Lizenz.

Entschärft

Die berühmt-berüchtigte Parabolica steht 2014 auch aus einem anderen Grund im Zentrum von Diskussionen. Man hat die komplette Außenseite mit einem breiten Asphaltband versehen und damit der anspruchsvollen Hochgeschwindigkeits-Rechtskurve ein wenig den Reiz genommen, weil das Kiesbett nun deutlich weiter weg ist vom Pistenrand.

Der Sicherheits-Gewinn sei zwar begrüßenswert, "jetzt fehlt aber die Würze", meinte Marussia-Pilot Max Chilton. Lewis Hamilton ist ohnehin bekanntlich "old school" und mag die Traditions- und Mut-Strecken. "Bisher hast du dort für Fehler bezahlen müssen. Jetzt ist es einfacher, aber sicherer."

Auch Sebastian Vettel bedauerte den Schritt. "Es ist ein bisschen schade. Bisher musstest du die Kurve genau treffen, sonst bist du dafür bestraft worden. Gerade am Kurvenausgang war das immer ein Tanz auf des Messers Schneide, weil du ja Speed mitnehmen musst. Ein Fehler, und du warst auf der Wiese", sagte der Weltmeister. "Das jetzt ist zwar gut für die Sicherheit, aber das Kribbeln fehlt."

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