Schumacher: Zustand hat sich stabilisiert

Mehr als eine Woche nach seinem schweren Skiunfall hat sich Michael Schumachers Gesundheitszustand insgesamt stabilisiert und damit leicht gebessert. Seine Managerin Sabine Kehm wollte in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa am Montagabend allerdings nicht bestätigen, dass der 45-jährige Formel-1-Rekordweltmeister mittlerweile außer Lebensgefahr sei.
Zudem wollen die ermittelnden Behörden ihre Ergebnisse präsentieren: Staatsanwalt Patrick Quincy kündigte für Mittwoch (11.00 Uhr) im Justizpalast von Albertville eine Pressekonferenz zu den dramatischen Ereignissen vom 29. Dezember an, als der Formel-1-Rekordweltmeister beim Skifahren in Meribel verunglückt war.
Aufschluss über den Unfallhergang dürften Bilder der Helmkamera von Schumacher liefern, die die Familie den Ermittlern freiwillig übergeben hat. Zudem soll es laut dem Magazin Der Spiegel ein zufällig gedrehtes Video eines 35 Jahre alten Touristen aus Deutschland geben, das Schumacher bei dem Unfall zeigen könnte. Eine Kopie wurde von der Staatsanwaltschaft angefordert.
Zustand weiter kritisch
Mehr über den Zustand Schumachers wird man derzeit nicht erfahren - Managerin Sabine Kehm verwies die Medien in die Schranken: "Die Privatsphäre des Patienten verlangt, Details seiner Behandlung nicht zu nennen. Aus diesem Grund planen wir zunächst keine weitere Pressekonferenz oder schriftliche Pressemitteilung." Die Mediziner und Kehm baten eindringlich, "das Arztgeheimnis zu respektieren und sich ausschließlich an die Informationen des zuständigen Ärzteteams oder Managements zu halten, die die einzigen gültigen Informationen sind".
Künstliches Koma
Schumacher liegt seit über einer Woche im künstlichen Koma. Bei dem Sturz mit dem Kopf auf einen Felsen hatte er ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Er war unmittelbar nach seiner Einlieferung im Unikrankenhaus von Grenoble notoperiert worden. Bei einem zweiten Eingriff am Abend des 30. Dezembers war dem siebenfachen Formel-1-Weltmeister ein Hämatom in der linken Hirnseite entfernt worden. Andere seien schwerer zugänglich, hatten die Mediziner anschließend berichtet.
Vor allem die Frage, wie schnell Schumacher vor seinem Sturz unterwegs war, bewegt die Öffentlichkeit. Der vermeintliche Zeuge mit dem Handy-Video soll gesagt haben, Schumacher sei "gemächlich gefahren". Managerin Kehm hatte unter Hinweis auf Schilderungen von Schumachers Begleitern bei dem Skiausflug ebenfalls bereits berichtet, dass er nicht mit hoher Geschwindigkeit gefahren sei. Bei der Unglücksstelle handelt es sich um einen eher flachen Tiefschnee-Abschnitt zwischen zwei Pisten.
Das Video des Touristen könnte zufällig den Sturz dokumentieren. Der Spiegel berichtete, dass er nur wenige Meter von der Unfallstelle entfernt mit einem Smartphone seine Freundin gefilmt habe. Im Hintergrund des Films sei leicht verwackelt zu sehen, wie ein Skifahrer in dem nicht präparierten Teil zwischen zwei Pisten über den Schnee gleitet und schließlich zu Fall kommt.
Michael Schumacher privat
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