KTM jagt 15. Dakar-Sieg in Folge

Matthias Walkner will nach Rücktritt des Fünffachsiegers Marc Coma in dessen Fußstapfen treten.

Für den österreichischen Motorrad-Hersteller KTM ist das Siegen bei der Rallye Dakar zur Gewohnheit geworden. 14-mal in Folge lächelte bei diesem Event ein KTM-Fahrer von der obersten Stufe des Siegespodests. Der 15. Streich wird aber wohl kein Selbstläufer, denn Fünffachsieger Marc Coma ist abgetreten. In seine Fußstapfen will ab 2. Jänner u.a. auch Matthias Walkner treten.

Es ist das zweite Antreten des Salzburgers beim Extremsport-Klassiker. Bei seinem Debüt musste er heuer auf der zehnten Etappe aufgeben. Eine Lebensmittelvergiftung beendete seine mit dem Sieg auf dem dritten Teilstück bis dahin verheißungsvoll verlaufene Premiere. Der Ernährung misst Walkner daher diesmal spezielle Bedeutung bei: "Ich möchte meinen Lebensstil von daheim möglichst wenig umändern, nehme Nudeln, Reis, Olivenöl etc. mit", sagte Walkner vor am Montag erfolgter Abreise.

Der 29-Jährige hat zudem Nahrungsergänzungsmittel und für ihn "maßgeschneiderte" Aminosäuren im Gepäck und auch sonst in der Vorbereitung nichts dem Zufall überlassen. KTM-Sportmanager Heinz Kinigadner traut seinem Landsmann den großen Wurf daher schon zu. "Nachdem wir seit über 20 Jahren werksseitig bei der Rallye dabei sind, haben wir, glaube ich, 2016 auch erstmals eine gute Chance, einen Österreicher am Ende ganz vorne zu sehen", meinte der 55-Jährige zuversichtlich.

Walkner traut sich einen Platz unter den Top fünf zu, beim Siegertipp schob der KTM-Werksfahrer aber andere vor. "Jordi Viladoms hat die meiste Erfahrung", hat er den mit Nummer elf ins Rennen gehenden Spanier auf seiner Rechnung. "Auch Toby Price ist sehr stark." Der Australier gab 2015 ebenfalls sein Dakar-Debüt und landete da als Dritter gleich auf dem Podest. Der hinter dem in die Dakar-Organisation gewechselten Coma zweitplatzierte Paulo Goncalves greift jedoch wieder auf einer Honda an.

Mit der japanischen Maschine ist neben dem Portugiesen auch der Spanier Joan Barreda aussichtsreich dabei. Honda dürfte wieder der härteste Herausforderer der KTM-Piloten sein, unter denen aber Sam Sunderland fehlt. Denn kurz, nachdem der Brite im Oktober in Marokko Walkner im Duell um den Cross-Country-WM-Titel unterlegen war, zog er sich bei einer weiteren Marokko-Rallye einen Oberschenkelbruch zu.

Titelverteidiger am Start

Anders als bei den Motorrädern ist der Titelverteidiger bei den Autos wieder am Start. Der Katari Nasser Al-Attiyah sitzt wie 2015 in einem Mini, nachdem er seinen Premierensieg 2011 in einem VW eingefahren hat. Neben dem Olympia-Dritten 2012 im Skeet-Schießen ist vor allem Stephane Peterhansel zu erwähnen. Der Franzose geht in einem Peugeot auf seinen schon zwölften Dakar-Sieg los, den sechsten bei den Autos. Dessen Motorrad-Rekord hätte Coma diesmal übrigens einstellen können.

Mit Dakar-Siegeserfahrung tritt in der Auto-Kategorie mit Cyril Despres noch ein weiterer Franzose in einem Peugeot an. Er gewann 2013 zum bisher fünften und letzten Mal, aber durchwegs mit einem KTM-Motorrad. Auto-Sieger im Feld sind noch der spanische Rallye-Ex-Weltmeister Carlos Sainz (2010) in einem Peugeot und sein Landsmann Juan "Nani" Roma in einem Mini. Seine erste Dakar nimmt Rallye-Rekordweltmeister Sebastien Loeb in Angriff, der Franzose wird in einem Peugeot sitzen.

Die 37. Dakar beginnt am Samstag in Buenos Aires mit einem Prolog zur Ermittlung der Startreihenfolge. Die erste von 13 Etappen beginnt tags darauf in Rosario. Der einzige Ruhetag ist für 10. Jänner eingeplant.

Kommentare