Formel-1-Börsengang liegt weiter auf Eis

Der Börsengang der Formel 1 liegt auf absehbare Zeit weiter auf Eis. "Irgendwann würden wir das Unternehmen gern an die Börse bringen", sagte Donald Mackenzie, Co-Verwaltungsratschef des Formel-1-Miteigentümers CVC, am Dienstag in London. "Aber wir haben keine Pläne, das in nächster Zeit zu tun." CVC hält noch 35,5 Prozent an der weltweiten Rennsportserie.
27,5 Prozent hatte der Finanzinvestor an Fonds und Beteiligungsgesellschaften verkauft, nachdem ein Börsengang in Singapur angesichts der Verwerfungen an den Märkten gescheitert war. Die Formel 1 wurde dabei mit umgerechnet 6,7 Mrd. Euro bewertet.
Klage
Ein Prozess gegen den 83-jährigen Formel-1-Organisator Bernie Ecclestone gilt als Hindernis für einen Börsengang. Er sieht sich mit einer Klage der Münchner Constantin Medien konfrontiert. Sie fordert 100 Mio. Dollar (73,98 Mio. Euro) Schadenersatz. Constantin Medien wirft dem Briten vor, CVC beim Verkauf der Formel 1 im Jahr 2005 bevorzugt zu haben, weil der Finanzinvestor ihm versprochen habe, er könne dann an der Spitze des Unternehmens bleiben.
Am Montag hatte Mackenzie einem Londoner Gericht gesagt, dass CVC Ecclestone entlassen würde, wenn dessen Schuld erwiesen wäre. "Wir hätten solche Fälle lieber nicht. Wir sind gern Eigentümer der Formel 1."
Wegen des Verkaufs der Formel 1 an CVC droht Ecclestone auch in Deutschland juristischer Ärger. Die Staatsanwaltschaft München klagte ihn im Juli wegen Bestechung und Anstiftung zur Untreue an. Er soll dem früheren Vorstand der BayernLB, Gerhard Gribkowsky, Schmiergeld in Millionenhöhe gezahlt haben, damit Deutschlands zweitgrößte Landesbank ihre Formel-1-Anteile an CVC verkauft.
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